Nordafrika-Kracher im Viertelfinale

Schon früh stellte Ägypten die Weichen auf Sieg, im letzten Gruppenspiel gegen Ghana. Mohamed Salah traf bereits in der 11. Minute. Es sollte der einzige Treffer in der Partie bleiben. Durch Ägyptens Sieg blieb sowohl Mali wie auch Uganda ein möglicher Einzug ins Viertelfinale verwehrt. In der Theorie war dieser vor dem Spiel noch möglich: Bei einem Sieg der bereits qualifizierten «Black Stars» über die «Pharaonen» wäre der Sieger aus dieser Begegnung noch weitergekommen – sofern es einen gegeben hätte. Doch Mali und Uganda trennten sich mit einem 1:1-Unentschieden, die beiden Tore fielen innerhalb von vier Minuten.

Nun kommt es im Viertelfinale zu zwei packenden Begegnungen: Zum Nordafrika-Duell zwischen Ägypten und Marokko sowie zum Kräftemessen zwischen der DR Kongo und Ghana.

Ägyptens Mohamed Salah (Bild: Wikipedia/Ultraslansi).

Elfenbeinküste out – es gibt einen neuen Afrika-Cup-Sieger

Schock für den Titelverteidiger: Die Elfenbeinküste muss nach der Vorrunde die Heimreise antreten. Ausgerechnet gegen Marokko erfolgte das Aus, Marokko, das von Hervé Renard trainiert wird, der vor zwei Jahren noch mit den Ivorern den Titel holte. Mit einem Sieg hätte die Elfenbeinküste das Viertelfinale erreicht.

In der 64. Minute brachte jedoch Rachid Alioui die Nordafrikaner in Front, die Elfenbeinküste schaffte die Wende nicht mehr. Somit ist bereits jetzt klar: Ein neues Team wird den Afrika Cup 2017 gewinnen.

Für den Titelverteidiger wäre sogar der Gruppensieg noch möglich gewesen, wenn Togo die DR Kongo überwunden hätte.  Diese setzte sich jedoch mit einem 3:1-Erfolg gegen Togo durch, Junior Kabananga (der damit den Lead im Torschützen-Klassement übernimmt) und Firmin Ndombe Mubele brachten den 2:0-Vorsprung. Nach dem Anschluss durch Kodjo Fo-Doh Laba erhöhte Paul-José M’Poku zum Schlussstand.

Elfenbeinküste beim Finalsieg 2015 (Bild: Wikipedia/Ben Sutherland).

Nach Sechs-Tore-Show: Auch Tunesien schafft den Sprung

In der Gruppe B war Senegal bereits für das Viertelfinale qualifiziert. Nun hat auch Tunesien den Sprung geschafft: Mit einem 4:2-Sieg über Simbabwe ist Tunesien das erste nordafrikanische Land, das unter die letzten Acht vorstösst.
Bereits in der neunten Minute gelangte Tunesien durch Naim Sliti in Führung. Noch in der ersten Halbzeit erhöhten Youssef Msakni (22. Minute) und Taha Yassine Khenissi (36.) auf 3:0. Den Anschlusstreffer wenig später durch Knowledge Musona beantwortete Wahbi Khazri noch in der ersten Hälfte vom Penaltypunkt aus zum 4:1. Tendai Ndoro gelang im Laufe der zweiten Halbzeit noch Resultatkosmetik.
Erstmals am diesjährigen Afrika Cup gelingen einer Mannschaft vier Tore und erst zum zweiten Mal schiesst ein Team drei oder mehr Treffer.
In der zweiten Begegnung der Gruppe trennten sich Senegal und Algerien mit einem 2:2-Unentschieden. Tunesien trifft im Viertelfinale auf Burkina Faso, Senegal auf Kamerun.

Algerien (rechts) in einem Spiel gegen Tunesien (Bild: Wikipedia/Magharebia).

Kamerun ist wieder da

In den letzten Jahren wurde Kamerun hart kritisiert, weil das Team nicht mehr an die ganz grossen Erfolge von früher anknüpfen konnte. Nun qualifiziert sich der vierfache Afrika-Cup-Sieger in der Gruppe A für die Viertelfinals.

Dies ist nicht selbstverständlich: In den letzten Jahren zeigten die Gastgeber nicht selten eine überdurchschnittliche Performance. Dennoch trotzte Kamerun im dritten Spiel Gabun, welches einen Sieg benötigte, um ins Viertelfinale einzuziehen. Gemeinsam mit Burkina-Faso konnte das Team von Trainer Hugo Broos fünf Punkte sammeln, einzig wegen des um ein Tor schlechteren Torverhältnis rangieren die «unzähmbaren Löwen» auf dem zweiten Rang.

Im Viertelfinale trifft Kamerun nun auf Senegal. Gruppensieger Burkina-Faso begegnet im Viertelfinale Tunesien, Algerien oder Simbabwe.

Eine frühere Auswahl Kameruns (Bild: Wikipedia/Mustapha Ennaimi).

1:0-Alarm in der Gruppe D – Ghana löst Viertelfinal-Ticket

7 von 16 Spielen am Afrika-Cup endeten Unentschieden: Dreimal war bislang ein 1:1 zu sehen sowie je zweimal ein 2:2 und ein 0:0. Selten zuvor endeten so viele Matches in der Vorrunde mit einem Gleichstand.

Der jüngste ereignete sich zwischen Titelverteidiger Elfenbeinküste und der ambitionierten DR Kongo: Zweimal ging das zentralafrikanische Land in Führung, in der 10. Minute durch  Neeskens Kebano und in der 28. durch Junior Kabananga. Der Ausgleich erfolgte in der 25. Minute durch Wilfried Bony sowie in der 67. durch Serey Dié.

Erst im 14. Spiel der Vorrunde gelangen einem Team mehr als zwei Tore: Marokko bezwang Togo mit 3:1 Toren.

Die Gruppe D ist im 1:0-Fieber, drei der vier bisherigen Schlussergebnisse lauten so. Mit dem 1:0-Triumph von Ghana über Mali sicherte sich der Finalist der letzten Ausgabe den Gruppensieg. Asamoah Gyan sicherte die Viertelfinal-Teilnahme in der 21. Minute mit dem einzigen Tor der Begegnung. Mit dem gleichen Resultat gewinnt Ägypten gegen Uganda, Abdallah Said trifft zum späten 1:0 in der 89. Minute. Uganda ist damit nach 16 der 24 Gruppenspiele das erste und einzige Team, das in der dritten und letzten Runde nicht noch den Sprung ins Viertelfinale schaffen kann.

Ghanas Nationalteam bei einem früheren Spiel (Bild: Wikipedia/Benjamin Mussler).

Senegal erringt Gruppensieg – Africa Cup zeigt sich torarm

Mit einem Doppelschlag in der Startviertelstunde realisierte Senegal den Gruppensieg und sicherte sich schon nach zwei Spielen den Startplatz im Viertelfinale. Trotz der frühen Führung durch Sadio Mané (9. Minute) und Henri Saivet (13. Minute) wurde das Resultat nicht mehr erhöht.

Im Nordafrikanischen Nachbarduell siegte Tunesien mit 2:1-Toren gegen Algerien. Alle Treffer vielen in der zweiten Halbzeit. Zunächst ging Tunesien 2:0 in Führung, durch ein Eigentor von Aissa Mandi und einen Penalty von Naim Sliti. In der Nachspielzeit gelang Sofiane Hanni noch der Anschluss.

Obschon es zunächst nach einem torreichen Spiel zwischen Senegal und Simbabwe aussah, blieb es schliesslich bei diesen zwei Treffern. In bislang zwölf Matches vielen noch nie mehr als zwei Tore pro Mannschaft, das Maximum waren bislang vier Treffer.

«africup.net» hat die Resultate nach ihrer Häufigkeit zusammengetragen.

1:1 (3mal)

2:1 (2mal)

2:0 (2mal)

1:0 (2mal)

0:0 (2mal)

2:2 (1mal)

Das sind 22 Tore in 12 Spielen, das entspricht einem Schnitt von 1,8333 Toren.

Senegalesische Fans (Wikipedia/kyselak).

Kamerun mit einem Bein im Viertelfinale

Nach fünf Spieltagen – und entsprechend zehn Spielen – kristallisiert sich das 1:1 als beliebtestes Resultat heraus. Durch die so lautende Begegnung zwischen Gabun und Burkina Faso endeten bereits drei Matches mit diesem Resultat; alle drei im Übrigen in der Gruppe A. Im jüngsten Fall hatte Burkinas Préjuce Nakoulma sein Team in Führung geschossen. 15 Minuten später glich Borussia Dortmunds Pierre-Emerick Aubameyang per Penalty aus. Zudem verliefen somit bereits sechs von zehn Begegnungen unentschieden.

Den bisher einzigen Sieg in dieser Vorrunden-Gruppe konnte Kamerun nach Hause tragen. Zwar ging Guinea-Bissau schon in der 13. Minute durch Piqueti in Führung. Doch in der zweiten Hälfte drehten «die unzähmbaren Löwen» das Spiel innerhalb von 17 Minuten durch Sébastien Siani (61. Minute) und Michael Ngadeu-Ngadjui. Somit führt Kamerun nach zwei Runden die Gruppe an.

Kamerun in einem früheren Spiel (Bild: Wikipedia/hiroo/CC BY 2.0).

Riyad Mahrez trifft doppelt – nur elf Torschützen zum Start

Die erste Runde in der Gruppen-Phase des Africa Cup ist ausgetragen. In diesen acht Spielen sind nur zwölf Tore gefallen. Das Standartresultat scheint ein 0:0 (2 Spiel) und ein 1:1 (2 Spiele) zu sein, mit diesen beiden Ergebnissen endete die Hälfte der jeweiligen Startmatches einer Gruppe.

Allein vier dieser zwölf Tore fielen in einer einzigen Begegnung, zwischen Algerien und Simbabwe beim 2:2.

Der einzige Doppeltorschütze ist Riyad Mahrez. Dazu kommen zehn weitere Athleten, denen je ein Tor gelungen ist; in alphabetischer Reihenfolge: Pierre-Emerick Aubameyang (Gabun), André Ayew (Ghana), Issoufou Dayo (Burkina Faso), Junior Kabananga (DR Kongo), Kudakwashe Mahachi (Simbabwe), Sadio Mané (Senegal), Kara Mbodji (Senegal), Benjamin Moukandjo (Kamerun), Nyasha Mushekwi (Simbabwe) und Juary Soares (Guinea-Bissau).

Mit einem Schnitt von 1,5 Treffern pro Spiel sowie fünf von acht Matches, die Unentschieden endeten, zeigte sich die Endrunde bislang äusserst ausgeglichen und torkarg.

Riyad Mahrez (Bild: Wikipedia/Clément Bucco-Lechat).

Teilnehmer 2017 im Check – Teil 16: Ägypten strebt nach achtem Titel

Ägypten ist Rekordteilnehmer beim Afrika Cup und gleichzeitig Rekordsieger. Sieben Titel bei 22 Teilnahmen ergibt fast einen Schnitt von einem Turniersieg an jedem dritten Turnier. Dazu kommen sieben weitere Vorstösse bis mindestens ins Halbfinale. Bei mehr als jeder zweiten Endrunde steht das Team also unter den letzten vieren.

Da sich Tschad aus der Vierergruppe zurückgezogen hatte, standen sich in der Gruppe G letztlich drei Teams gegenüber. Ägypten gewann drei der vier Matches, einzig gegen Nigeria resultierte in einer der beiden Begegnungen ein 1:1-Unentschieden. Das bevölkerungsreichste Land Afrikas wurde liessen die Nordafrikaner ebenso hinter sich wie Tansania.

 

Der Star: Mohamed Salah und Mohamed Elneny

Der Teuerste:  Mohamed Salah (Geschätzter Marktwert: 30 Millionen Euro).

Besonderes: Kein Team startete öfters an einer Endrunde wie Ägypten. Die Nordafrikaner waren bei 22 von 30 Endrunden dabei.

Bisher am Afrika Cup: Die Pharaonen holten den Titel sieben Mal, sie sind damit Rekordsieger.

FIFA Ranking: 35. Beste Klassierung: 9 (im Jahr 2010). Durchschnittliche Klassierung: 34.

Mohamed Elneny, Ägypten (Bild: Wikipedia/Zekwa).

Teilnehmer 2017 im Check – Teil 15: Mali will wieder ins Halbfinale

Mali war im ersten der vier Töpfe aus welchen die Teams zur Qualifikation ausgelost wurden. Das Team setzte sich schliesslich ungeschlagen gegen Benin, Äquatorialguinea und den Südsudan durch. Fünf Spiele konnte die Mannschaft gewinnen, einzig gegen Benin gab es im einen der beiden Vergleiche ein 1:1-Unentschieden.

Die Mannschaft aus Mali zeigte sich in den letzten Austragungen stark: An fünf der letzten acht Endrunden gelang dem Team das Vorrücken ins Halbfinale.

 

Der Star: Adama Traoré und Bakary Sako.

Der Teuerste:  Bakary Sako (Geschätzter Marktwert: 18 Millionen Euro).

Besonderes: An zwei der letzten drei Endrunden erreichte Mali das Halbfinale (2012 und 2013).

Bisher am Afrika Cup: Mali startete achtmal an einer Endrunde, die beste Klassierung stammt aus dem Jahr 1972, damals stand das Team im Finale und erreichte den zweiten Rang.

FIFA Ranking: 64. Beste Klassierung: 23 (im Jahr 2013). Durchschnittliche Klassierung: 61.

Bakary Sako, Mali (Bild: Wikipedia/Æthelred).