Bei AS Monaco: Afrikas Achse des Guten

Gleich drei hochkarätige, junge Talente mit Bezug zu Afrika stehen beim französischen Champions-League-Halbfinalisten AS Monaco in der Aufstellung: Stürmer Kylian Mbappé (18), der auf kamerunische Wurzeln blickt, gehört bereits in diesem jungen Alter zu den Stars der Equipe – gegen Borussia Dortmund gelang ihm im Rückspiel der 1:0-Führungstreffer.

Mit Tiemoué Bakayoko (22) gehört ein junger Mitelfeld-Stratege zur Aufstellung. Der defensive Mittelfeldspieler verfügt über Wurzeln in Frankreich und der Elfenbeinküste. Schon jetzt beläuft sich sein Marktwert auf 7,5 Millionen Euro, bei Monaco ist er mit einem Vertrag bis 2019 ausgerüstet.

In der Abwehr hält unter anderem Almamy Touré dicht. Der rechte Aussenverteidiger stammt ursprünglich aus Mali.

Mit Kylian Mbappé, Tiemoué Bakayoko und Almamy Touré steht in jeder Quer-Achse der Monegasen ein Spieler mit (teils-) afrikanischer Herkunft – zusammen bilden sie, als Längs-Achse gesehen, die afrikanische Achse des Guten bei AS Monaco.

Stadion AS Monaco (Bild: Wikipedia/JoJan).

Vincent Enyeama über Gott

Weihnachten steht vor der Tür – und einer der gerne über den Hauptakteur dieses wichtigen, christlichen Festes gesprochen hat, ist der kürzlich zurückgetretene, nigerianischen Nationaltorhüter Vincent Enyeama.

Verschiedentlich äusserte er sich im Laufe seiner Karriere zu seinem christlichen Glauben. «Gott ist mein Geheimnis» erklärte der Athlet, der 2013 mit Nigeria den Afrika Cup gewann und zum Spieler des Turniers gewählt wurde. Drei weitere Male erreichte er an diesem Turnier den dritten Rang.

Enyeama überstand einst im Jahr 2004 nur knapp einen Unfall in Uyo, im Südosten seiner Heimat. «Seitdem bin ich ein anderer Mensch», wurde er zitiert. Seine Einstellunt habe sich dadurch geändert, er wisse seither jeden Moment zu schätzen.

Neben seinen 101 Matches für die Nationalelf spielte er unter anderem für die drei israelischen Vereine Bnei Yehoudah, anschliessend bei Hapoël Tel-Aviv und später bei Maccabi Tel-Aviv. Dazwischen blieb er in der französischen Ligue 1 bei Lille während 1062 Minuten ungeschlagen.

Vincent Enyeama trifft mit Nigeria auf Ägypten, Tansania und Tschad (Bild: Wikipeida/Itai Hasid/CC-Lizenz).
Vincent Enyeama trifft mit Nigeria auf Ägypten, Tansania und Tschad (Bild: Wikipeida/Itai Hasid/CC-Lizenz).

Aufgrund seiner starken Reflexe wurde Enyeama auch «die Katze» genannt. 2009 wurde er zu Israels Fussballer des Jahres gekührt, 2010 wurde er Meister.

Zwei Afrikaner wollen FIFA-Präsident werden

Ende Februar 2016 wird in Zürich der neue FIFA-Präsident gewählt. Zu den acht Kandidaten gehören auch zwei Afrikaner. Gute Chancen eingeräumt werden Tokyo Sexwale. Einst kam der Südafrikaner mit dem eigentümlichen Namen in einem Township in der Nähe von Johannesburg zur Welt. Sein Vater war ein Angestellter im «Johannesburg General Hospital». An der Seite von Nelson Mandela setzte er sich dafür ein, dass in seiner Heimat die Apartheid abgeschafft wird. Sein Engagement brachte ihn vorerst aber für 13 Jahre hinter Gitter auf Robben Island.

Doch das war nicht das Ende: Tokyo Sexwale machte Karriere in der Politik und Wirtschaft. Anno 2010 gehörte er zum OK der Fussball-WM in Südafrika.

Ein weiterer Kandidat aus Afrika ist Musa Bility. Er führt mittlerweile seit fünf Jahren den Fussball-Verband in seiner Heimat. Früher war er selbst Fussball-Spieler, er trat für das Team Watanga FC an.

Interimistisch wird die FIFA derzeit von einem Kameruner geführt, von Issa Hayatou, der aber angekündigt hat, im Februar nicht als Kandidat zur Verfügung zu stehen.

Impression am FIFA-Hauptsitz (Bild: Wikipedia/Juerg Hug).
Impression am FIFA-Hauptsitz (Bild: Wikipedia/Juerg Hug).

Issa Hayatou ist der neue FIFA-Chef

Erstmals führt ein Afrikaner das FIFA-Präsidium. Seit eingangs Oktober leitet der langjährte Präsident des afrikanischen Fussballverbandes Confédération Africaine de Football (CAF), Issa Hayatou, die Geschicke der FIFA. Schon seit fast 30 Jahren, seit 1988, präsidiert er den Kontinentalverband. Issa Hayatou ist der fünfte Präsident der CAF.

Interimistisch rutscht er nun für den suspendierten Josef «Sepp» Blatter nach. Die Statuten des Weltverbandes sehen vor, dass der Vize-Präsident, der am längsten im Amt ist, in einem solchen Falle die Führung übernimmt. Issa Hayatou übt diese Funktion bereits seit dem Jahr 1992 aus und ist damit der dienstälteste Vize-Präsident.

Der 1946 in Kamerun geborene Fussball-Funktionär ist zudem seit dem Jahr 1985 Präsident des kamerunischen Fussballverbandes Cameroon Football Association. Nachdem er zunächst mehrere Jahre als deren Generalsekretär gewirkt hatte. Issa Hayatou präsiderte darüberhinaus das OK der olympischen Fussballturniere. Sein Einsatz für den afrikanischen Fussball ist enorm, unter anderem wuchs die Anzahl der afrikanischen WM-Teilnehmer während seiner FIFA-Zeit von zwei auf fünf Endrunden-Teilnehmer.

Am 26. Februar wird der neue Präsident der FIFA gewählt, Hayatou erklärte, dass er nicht zur Wahl stehen werde, da der Reformprozess weitergehen solle. Zudem ist er gesundheitlich nicht in bester Verfassung, da er Dialysepatient ist. 2002 hatte er noch kandidiert gehabt, doch die Wahl entschied Blatter damals mit 139:56 Stimmen für sich.

Erstmals in der Geschichte führt mit Issa Hayatou ein Afrikaner die Geschicke der FIFA (Bild: Wikipedia/Pierre-Yves Beaudouin).
Erstmals in der Geschichte führt mit Issa Hayatou ein Afrikaner die Geschicke der FIFA (Bild: Wikipedia/Pierre-Yves Beaudouin).

Gilles Yapi tauscht bei Comeback Shirt mit Täter

Was für ein Comeback von Gilles Yapi. Der aus der Elfenbeinküste stammende Spieler des FC Zürich trifft bei seiner Rückkehr auf Anhieb und taucht mit dem Spieler, der wegen einem brutalen Foul fast seine Karriere beendet hätte, das Trikot.

Gilles Yapi (Bild: Africup.com).
Gilles Yapi (Bild: Africup.com).

«Gott hat mich geheilt», sagte Gilles Yapi erst vor kurzem zu «africup.net». Nun hat er sein Comeback gegeben. Vor rund zehn Monaten schien seine Laufbahn beendet: Wegen einem brutalen Foul war sein Knie kaputt. Doch der Nationalspieler der Elfenbeinküste gab nicht auf – während sich sein Nationalteam am Afrika Cup in Äquatorialguinea den Titel holte, kämpfte er sich in der Reha zurück. Gott habe ihn geheilt, sagte er im Mai. «Durch die Chirurgen hat er das getan.»

Es sein ein echtes Wunder, «dass ich wieder auf den Beinen stehen kann. Dass ich wieder laufen und den Ball führen kann.»

Der Spieler, der ihn damals foulte, Sandro Wieser, ist inzwischen beim FC Thun tätig. Yapi laut der «20 Minuten»: «Wir haben vor dem Spiel SMS geschrieben.» Nach dem Match tauschten die beiden Athleten ihre Trikots aus. Sie würden sich schon länger kennen erklärte Yapi laut der «Berner Zeitung», «bei Basel haben wir während mehreren Jahren zusammen trainiert.»

Er setzte damit das um, was er gegenüber «africup.net» sagte: «Die Vergebung kommt aus dem Herzen. Ich habe keine Wut auf Sandro Wieser. Ich kann mit ihm zusammensitzen, mit ihm sprechen und einen Kaffee trinken. Ich habe nichts in meinem Herzen gegen Sandro – das ist Vergebung.»

FIFA-Weltrangliste: Afrika achtmal in Top-50

Rekordverdächtige acht Teams aus Afrika rangieren in der neusten «Top 50» der Fussball-Weltrangliste der FIFA. Die bestplatzierte Mannschaft ist Algerien geblieben, die Nordafrikaner liegen auf Position 19. Ebenfalls noch in der «Top 25» liegt die Elfenbeinküste.

Je zwei Plätze verloren haben Ghana (27) und Tunesien (34). Noch unter den ersten vierzig Mannschaften liegt zudem Senegal (39). Dicht dahinter folgen Kamerun (42) und die Republik Kongo (43), während DR Kongo mit Rang 59 ebenfalls nicht weit entfernt ist.

Diese sieben Nationen lagen bereits auf der letzten Liste in der «Top 50». Neu dazugekommen ist Kap Verde (50), dank guten Aufritten in der Afrika-Cup-Qualifikation und am Turnier selbst. Der durchschnittliche Weltranglisten-Platz dieser Mannschaft ist der 120. Platz, die Elf steigerte sich in den letzten zwei Jahren somit erheblich.

Zwei weitere Mannschaften sind zudem nicht weit von der «Top 50» entfernt: Ägypten (52) und Nigeria (53) sind schon ganz in der Nähe.

Djaniny von den Kap Verden ist in der Top 50 der FIFA-Weltrangliste (Bild: Wikipedia/Xavier Rondón Medina).
Djaniny von den Kap Verden ist in der Top 50 der FIFA-Weltrangliste (Bild: Wikipedia/Xavier Rondón Medina).

Weltrangliste: Afrikas Teams rücken vor

Auf der jüngsten Fussball-Weltrangliste der FIFA sind neu drei Teams aus Afrika in der «Top 25». Algerien verbesserte sich um zwei Positionen und ist neu auf Rang 19 zu finden, die Elfenbeinküste (+3) auf Platz 21 und Ghana rückte um neun Positionen vor und ist neu 25. der Weltrangliste.

Sieben Ränge machte Kamerun gut (neu Platz 42). Am meisten Plätze gut machte Swasiland, die Mannschaft findet sich auf dem 138. Rang, 24 Plätze besser als vorher. Nicht zuletzt dank einem guten Start in die Qualifikation zum kommenden Afrika Cup 2017.

Gegenwärtig finden sich sieben Mannschaften aus Afrika in der «Top 50». Auf den ersten Rängen liegen: Argentinien, gefolgt von Deutschland, Belgien, Kolumbien, den Niederlanden und Brasilien. Interessantes Detail am Rande: Die beiden bevölkerungsreichsten Staaten China (77) und Indien (156) liegen in weiter Ferne.

Auf der Weltrangliste der Frauen Frauen rückten durch die Auftritte an der WM in Kanada sowohl Nigeria (+4 Plätze, neu Rang 29) sowie Kamerun (+10, neu Rang 43) nach vorn.

Elfenbeinküste gegen Tunesien (Bild: Wikipedia/Magharebia).
Elfenbeinküste gegen Tunesien (Bild: Wikipedia/Magharebia).

Nigeria und Kamerun am erfolgreichsten

An den sieben bisherigen Fussball-Weltmeisterschaften der Frauen überstanden bisher zwei verschiedene Teams aus Afrika die Vorrunde, um ins Finale vorzustossen. Ein Überblick über sämtliche Endrunden.

Rekordteilnehmer ist Nigeria. Bei der ersten WM anno 1991 war Nigeria als erstes Team des Kontinents dabei. Mit 0:7 Toren blieb die Equipe ohne Punkte. Etwas besser sah es 1995 aus. Wieder war Nigeria vor Ort. Auf die 0:8-Pleite gegen Norwegen folgte ein 3:3 gegen Kanada – der erste Punkt eines afrikanischen Teams an einer Frauen WM – sowie ein 2:3 gegen England.

1999 starten Ghana und Nigeria. Nigeria gewann 2:1 gegen Nordkorea (der erste Sieg eines afrikanischen Teams), verlor im zweiten Spiel 1:7 gegen die USA und qualifizierte sich danke einem 2:0-Sieg gegen Dänemark für das Viertelfinale – als erstes Teams des Kontinents, das in der Verlängerung gegen Brasilien verloren ging. Ghana gelang mit dem 1:1 gegen Australien ein Punktgewinn, gegen China (0:7) und Schweden (0:2) folgten jedoch Niederlagen.

2003 verlor Nigeria sämtliche Gruppenspiele. Ghana musste sich zunächst China und Russland geschlagen geben, ehe Australien besiegt werden konnte – es war der erste Sieg des Teams aus Ghana an einer WM.

Wenig boten die afrikanischen Teams 2007, Ghana und Nigeria holten zusammengezählt nur einen Punkt (Nigeria beim 1:1 gegen Schweden).

2011 zeigte Nigeria eine ansprechende Leistung, verlor knapp gegen Deutschland und Frankreich (jeweils 0:1) und siegte mit 1:0 über Kanada. Erstmals dabei war Äquatorialguinea, das Team verlor zweimal knapp, 0:1 gegen Norwegen, 2:3 gegen Australien und zuletzt deutlich gegen Brasilien, mit 0:3.

2015 starteten erstmals drei Nationen an der Fussball-WM der Frauen. Die Elfenbeinküste und Kamerun waren erstmals dabei, die Elfenbeinküste schied ohne Punktgewinn aus, Kamerun dagegen qualifizierte sich für das Achtelfinale. Nigeria schied mit nur einem Punkt (3:3 gegen Schweden) aus.

 

Rangliste (Qualifikation)

Nigeria                                 3             3             15           15:52 Tore          12:48 Punkte

Kamerun                            2             0             1             9:3 Tore               6:3 Punkte

Ghana                                  1             1             7             6:30 Tore             4:22 Punkte

Äquatorialguinea            0             0             3             2:7 Tore               0:9 Punkte

Elfenbeinküste                0             0             3             3:16 Tore             0:9 Punkte

 

Rangliste (K.O.-Runden)

Nigeria                 0             1             3:4 Tore               1:2 Punkte

Kamerun             0             1             0:1 Tore               0:3 Punkte

 

Die teilnehmenden Länder:

Nigeria (7mal, 2015, 2011, 2007, 2003, 1999, 1995, 1991)

Ghana (3mal, 2007, 2003, 1999)

Äquatorialguinea (1mal, 2011)

Elfenbeinküste (1mal, 2015)

Kamerun (1mal, 2015)

Der BC Place, einer der Austragungsorte der Fussball-WM der Frauen in Kanada (Bild: Wikipedia/Matt Boulton).
Der BC Place, einer der Austragungsorte der Fussball-WM der Frauen in Kanada (Bild: Wikipedia/Matt Boulton).

Samuel Eto’o wechselt in die Türkei

Kameruns Rekordtorschütze (56 Treffer in 118 Spielen) Samuel Eto’o wechselt zu Antalyaspor. Damit setzt er eine lange Reise fort. In Spanien spielte er in der Meisterschaft unter anderem 133 Matches für Mallorca (54 Tore) und 145 für den FC Barcelona (108 Tore).

Später folgten 67 Begegnungen mit Inter Mailand (33 Treffer). Seine weitere Stationen: Anschi Machatschkala (Russland), Chelsea und Everton (England), Sampdoria Genua (wieder Italien) und nun also Antalyaspor (Türkei).

Zweimal gewann er den Afrika Cup. Viermal wurde der Ausnahmesportler Afrikas Fussballer des Jahres. Samuel Eto’o gewann darüber hinaus die Champions League mit zwei verschiedenen Clubs, mit dem FC Barcelona (2006, 2009) sowie mit Inter Mailand (2010). Daneben gewann er diverse Meisterschaften und Pokal-Siege.

Samuel Eto'o wechselt in die Türkei (Bild: Wikipedia/Steindy).
Samuel Eto’o wechselt in die Türkei (Bild: Wikipedia/Steindy).

Martin Angha zum FC St. Gallen

Der Verteidiger Martin Angha wechselt aus der 2. Bundesliga vom 1860 München zum FC St. Gallen. Anghas Vater stammt aus dem Kongo, seine Mutter ist Schweizerin, geboren wurde er in Zürich. Der 21-Jährige durchlief die Nachwuchs-Nationalteams von der U16 bis zur U21. Ausser in der U21 lief er für jede der Mannschaften unter anderem als Kapitän auf.

Für den 1. FC Nürnberg stand er in 14 Bundesligaspielen bei Teileinsätzen auf dem Platz. Der ehemalige Junior des FC Zürich wechselte vor fünf Jahren in die Nachwuchsabteilung von Arsenal. Beim FC St. Gallen hat er nun einen Vertrag für drei Saisons unterzeichnet.

Martin Angha spielt neu für den FC St. Gallen (Bild: Wikipedia/Franconia).
Martin Angha spielt neu für den FC St. Gallen (Bild: Wikipedia/Franconia).