Mit Marokko ist erstmals überhaupt ein afrikanisches Land ins Halbfinale einer Fussball-WM vorgestossen.
Bislang war das Viertelfinale das höchste aller Gefühle, für Mannschaften aus Afrika. Dreimal erreichte bislang eine Auswahl aus Afrika das Viertelfinale und schloss das Turnier stets auf dem siebten Rang ab: 1990 erreichte Kamerun Rang sieben, bei der WM 2002 Senegal und im Jahr 2010 schied Ghana erst im Penalty-Schiessen gegen Uruguay aus und lag zuletzt auf Rang sieben.
Erstmals findet sich nun also ein Team aus Afrika in der Top-4.
Afrika massiv untervertreten
Africup.net stellt fest, dass Afrika an den Weltmeisterschaften massiv untervertreten ist: Afrika ist der Kontinent mit den meisten Ländern, nämlich deren 55. Es folgen Europa mit rund 50 Nationen und Asien mit 47. Die FIFA zählt 55 Mitglieder in Europa, 54 aus Afrika und 46 aus Asien.
An der WM 2022 starteten erneut nur fünf Teams aus Afrika und nicht weniger als 13 aus dem UEFA-Raum und ebenfalls nur fünf aus Asien (inklusive Gastgeber Katar). Das kleinere Europa stellt also mit 13 Teams nahezu das Dreifache an Mannschaften – dies obschon Afrika stets über zahlreiche talentierte Equipen stellt, wie etwa Kamerun, Nigeria, Ghana, Elfenbeinküste, Ägypten, Senegal, Marokko, Algerien, Tunesien, DR Kongo, Guinea oder Südafrika; womit wir in der Aufzählung bei zwölf Teams angelangt sind ohne etwaige Überraschungs-Mannschaften, die ebenfalls stark auftrumpfen könnten, wie etwa Mali, Angola, Uganda, Gabun und viele mehr, wie zum Beispiel Madagaskar bei einem früheren Afrika-Cup oder Kap Verde, ebenfalls bei einer früheren Ausgabe.
Ungleichheit auch ab 2026
Zwar starten ab 2026 gleich 48 Mannschaften. Zwar werden Afrika nunmehr 9 Startplätze zugestanden werden, jene aber von Europa schnellt auf 16 hoch, also fast das doppelte.
Daniel Gerber