Trotz Niederlagen: Kamerun und Nigeria mit Chancen

In der zweiten Runde der Gruppenphase an der Fussball-WM der Frauen in Kanada haben gleich alle drei afrikanischen Teams verloren: Die Elfenbeinküste unterlag Thailand 2:3, Kamerun verlor gegen Japan 1:2 und Nigeria wurde von Australien besiegt (0:2).

Während die Elfenbeinküste im dritten und letzten Gruppenspiel den zweiten Rang nicht mehr erreichen kann, sind die Chancen für Nigeria noch Intakt: Nigeria müsste dazu gegen Schweden gewinnen, die Europäerinnen zeigten bisher zwei Unentschieden. Gleichzeitig müssten allerdings die USA über die Australierinnen triumphieren.

Aus eigener Kraft kann sich Kamerun qualifizieren. Dazu ist aber ein Sieg über die punktgleiche Schweiz nötig, da diese das bessere Torverhältnis hat – ein Unentschieden würde nicht reichen.

Gaelle Enganamouit, Nationalspielerin von Kamerun (Bild: Wikipedia/GoToVan).
Gaelle Enganamouit, Nationalspielerin von Kamerun (Bild: Wikipedia/GoToVan).

Vier Spieler mit afrikanischen Wurzeln im Schweizer Nationalteam

Im Testspiel gegen Liechtenstein (10. Juni) wurden erstmals vier Fussballer für die Schweizer Nationalmannschaft aufgeboten, die in Afrika zur Welt gekommen sind. Zum ersten Mal dabei ist Yvon Mvogo. Der 21-Jährige Torhüter der Berner Young Boys, wurde in Yaounde, der Hauptstadt von Kamerun, geboren.

Gleich wie Mvogo stammt auch Breel Embolo aus Yaounde. Der 18-Jährige ist Stürmer beim FC Basel, der vor kurzem Schweizer Meister wurde. Ursprünglich aus Douala stammt François Moubandje (22). Er spielt derzeit beim FC Toulouse in Frankreich. Der Verteidiger blickt auf bislang drei Einsätze in der Nationalmannschaft.

Schon viel länger dabei ist Johan Djourou (Abidjan, Elfenbeinküste), er kommt auf inzwischen 52 Einsätze für die Schweiz. Danebebn spielt er für den Hamburger SV.

Yvon Mvogo im Dress der Berner Young Boys (Bild: Wikipedia/A.Buser).
Yvon Mvogo im Dress der Berner Young Boys (Bild: Wikipedia/A.Buser).

Kamerun siegt 6:0

Gelingt einem afrikanischen Team der Sprung ins Viertelfinale? Mit einem 6:0-Sieg stehen die Chancen für Kamerun schon mal gut. In der gleichen Gruppe warten mit Japan und der Schweiz allerdings Teams mit starken Konkurrentinnen. Die Eidgenossinnen mussten sich Japan im ersten Duell mit 0:1 geschlagen geben. Auf Kamerun wartet somit ein Team, das um den Gruppensieg kämpft und ein Team, das dringend Punkte braucht.

Nigeria zeigte gegen Schweden eine Aufholjagt. Zunächst lag das bisher erfolgreichste Damenteam des Kontinents zunächst mit 0:2 und später mit 2:3 zurück, ehe das Team mit einem 3:3-Unentschieden dennoch einen wichtigen Zähler holte.

Weniger erfolgreich verlief der erste WM-Auftritt überhaupt der Spielerinnen der Elfenbeinküste. Gleich mit 0:10 tauchte die Equipe gegen Deutschland.

An bislang sechs Damen-Weltmeisterschaften gelangte bisher einmal ein Team aus Afrika ins Viertelfinale: Die Frauen aus Nigeria mussten sich 1999 erst in der Verlängerung gegen die Brasilianerinnen geschlagen geben.

Das BC Place Stadium in Vancouver ist einer der Schauplätze der Fussball-WM der Frauen (Bild: Wikipedia/One95).
Das BC Place Stadium in Vancouver ist einer der Schauplätze der Fussball-WM der Frauen (Bild: Wikipedia/One95).

Damen WM erstmals mit drei Teams aus Afrika

24 Nationen duellieren sich an der 7. Fussball-WM der Frauen. Die Elfenbeinküste und Kamerun sind erstmals bei einer Damen-WM dabei, Nigeria dagegen ist Dauergast.

Kommt an dieser Endrunde ein Team aus Afrika ins Viertelfinale oder sogar weiter? Bisher gelang es nur einmal einer Mannschaft aus Afrika, die Vorrunde zu überstehen. 1999 schaffte Nigeria bei der WM in den USA der Sprung ins Viertelfinale.

Dort mussten sich die Nigerianerinnen aber den Brasilianerinnen in der Verlängerung geschlagen geben. Dem Team aus Nigeria war es gelungen, einen 0:3-Rückstand aufzuholen, doch in der Verlängerung setzten sich die Südamerikanerinnen durch.

Die Gruppen mit Teams aus Afrika:

Gruppe A: Deutschland, Elfenbeinküste, Norwegen, Thailand.

Gruppe C: Ecuador, Japan, Kamerun, Schweiz.

Gruppe D: Australien, Nigeria, Schweden, USA.

 

Ogonna Chukwudi, Mittelfeldspielerin im nigerianischen Nationalteam (Bild: Wikipedia/Anders Henrikson).
Ogonna Chukwudi, Mittelfeldspielerin im nigerianischen Nationalteam (Bild: Wikipedia/Anders Henrikson).