Kamerun im Favoritenkreis – Elfenbeinküste, Senegal und Nigeria in «eigener» Liga

Senegal, Elfenbeinküste und Nigeria spielen am Afrika Cup scheinbar in einer eigenen Liga, besonders wenn man den geschätzten Marktwert der Teams betrachtet. Die Mannschaft von Senegal wird auf rund 340 Millionen Euro geschätzt, gefolgt von Elfenbeinküste mit 303 Millionen Euro und Nigeria mit 275 Millionen. Danach folgt Marokko mit 215 Millionen.

Gastgeber Kamerun findet sich auf Rang acht mit geschätzten 143 Millionen Euro. Die beiden günstigsten Mannschaften stammen aus Äthiopien (750’000 Euro) und Sudan (375’000).

Freilich ist anzumerken, dass im Falle von Senegal 160 Millionen Euro auf Sadio Mané (geschätzter Marktwert: 80 Millionen), Kalidou Koulibaly (48 Millionen) und Edouard Mendy (32 Millionen) entfallen. Bei Elfenbeinküste wird Franck Kessié (48 Millionen) als am wertvollsten taxiert, gefolgt von Wilfried Zaha (40 Millionen) und Nicolas Pépé (30 Millionen).

Relativ gross ist das «Gefälle» bei Nigeria: Wilfried Ndidi wird auf 60 Millionen geschätzt, die beiden «Zweitplatzierten» Kelechi Iheanacho und Samuel Chukwueze (beide 20 Millionen) nur noch auf einen Drittel dieses Wertes.

An sechster Stelle liegt Rekordsieger Ägypten mit geschätzten 161 Millionen, allerdings entfallen allein auf Super-Star Mohamed Salah nicht weniger als 100 Millionen Euro.

Und Gastgeber Kamerun findet sich mit 140 Millionen Euro zwar «nur» auf Rang acht. Dennoch gehört die Mannschaft einmal mehr durchaus zum Favoritenkreis: Es sind nicht einfach zwei, drei Spieler welche alleine einen Löwenanteil des Marktwerts auf sich vereinen, sondern selbst die «günstigeren» Spieler liegen fast alle immer noch in den Millionenrängen – eine Ausgeglichenheit, die auch beim letzten Titelgewinn im Jahr 2017 zu beobachten war.

Nigeria und Kamerun in der nächsten Runde

Nigeria gegen Kamerun – eine solche Begegnung könnte beispielsweise am Afrika Cup problemlos eine Final-Paarung sein. Diese beiden Equipen haben sich – wie acht weitere – den Gruppensieg geschafft. Dennoch sind sie nicht direkt für die Fussball-WM in Katar qualifiziert. Sie alle müssen noch in die Playoffs, da nur fünf afrikanische Nationen zur Weltmeisterschaft fahren können.

Dies obschon der Kontinent gleich viele FIFA-Mitglieds-Länder zählt wie Europa, kann aber weniger als die Hälfte an Mannschaften entsenden.

Die WM-Teilnahme in Katar ist also für die Gruppensieger noch nicht gesichert, während in Europa auch die Gruppen-Zweiten noch eine Chance kriegen. Die Übersicht über die Lage in den zehn afrikanischen Vierer-Gruppen.

  • Gruppe A: Algerien gewinnt die Gruppe vor Burkina Faso mit zwei Punkten Vorsprung.
  • Gruppe B: Tunesien setzt sich mit zwei Zählern Vorsprung gegen Äquatorialguinea durch.
  • Gruppe C: Nigeria entscheidet die Gruppe C mit zwei Zählern vor Kap Verde für sich.
  • Gruppe D: Kamerun liegt nach dem Ende der Gruppenphase zwei Zähler vor der Elfenbeinküste.
  • Gruppe E: Mali liegt mit sieben Zählern zum Schluss deutlich vor Uganda.
  • Gruppe F: Ägypten liegt ebenfalls sieben Punkte vor Gabun und Libyen, welche beide auf sieben Zähler kommen.
  • Gruppe G: Ghana und Südafrika kommen je auf 13 Zähler, beide haben +4 Tore, doch Ghana erzielte mehr Tore (die Direktbegegnungen endeten mit je einem 1:0-Sieg).
  • Gruppe H: Senegal erreicht 16 Punkte und liegt damit acht Zähler vor Togo.
  • Gruppe I: Marokko gewinnt 18 von 18 möglichen Zählern.
  • Gruppe J: DR Kongo gewinnt die Gruppe J mit einem Punkt vor Benin.

Im März 2022 müssen die Gruppensieger also durch die Playoff-Runde.

Vincent Enyeama trifft mit Nigeria auf Ägypten, Tansania und Tschad (Bild: Wikipeida/Itai Hasid/CC-Lizenz).

Kamerun und Elfenbeinküste weiterhin mit engem Rennen – Marokko und Senegal sind durch

Kamerun gegen Elfenbeinküste – problemlos könnte dies ein Afrika Cup Final sein. Doch die beiden Giganten des afrikanischen Fussballs duellieren sich in diesem Fall um den Sieg in einer von zehn Qualifikationsgruppen auf dem afrikanischen Kontinent; der notabene rund gleich viele FIFA-Mitglieds-Länder zählt wie Europa aber weniger als die Hälfte an Mannschaften entsenden darf. Denn gleich ob Kamerun oder die Elfenbeinküste ihre Gruppe gewinnen: Die WM-Teilnahme in Katar ist damit noch nicht gesichert. Anschliessend bestreiten die zehn Gruppen-Besten je noch eine K.O.-Runde gegeneinander, nur die fünf Gewinner reisen anschliessend zur WM 2022.

Während aus der UEFA-Zone die Gruppensieger direkt qualifiziert sind und die selbst die Gruppenzweiten noch eine Chance haben.

In Afrika gibt es neben Kamerun und der Elfenbeinküste (Malawi in der gleichen Gruppe hat nur noch theoretische Chancen, Mosambik keine mehr) innerhalb der zehn Gruppen mehrere solcher Hammer-Paarungen. Zum Beispiel in der Gruppe A, wo Algerien und Burkina Faso eben nicht nur um den Gruppensieg kämpfen, sondern anschliessend auch noch in der K.O.-Runde. Oder in der Gruppe G buhlen Tabellenführer Südafrika und                Ghana ums Weiterkommen.

Für die K.O.-Runde im März 2022 bereits qualifiziert sind Senegal und Marokko.

Elfenbeinküste beim Finalsieg 2015 (Bild: Wikipedia/Ben Sutherland).

Kamerun und Elfenbeinküste zeigen: WM alle zwei Jahre ist nötig

Langsam gewinnt der Gedanke, künftig die Fussball Weltmeisterschaft alle zwei Jahre durchzuführen an Fahrt. Die FIFA denkt daran, diesen Plan ab 2028 durchzuführen. Namentlich beim noch immer komplett untervertretenen afrikanischen Fussballverband CAF kommt die Idee gut an.

Auch wenn ab der WM 2026 neun Startplätze auf die afrikanischen Teams warten (gegenüber ab dann 16 europäischen Teams), ist der Kontinent immer noch unterrepräsentiert. Aber zumindest würde die Präsenz dennoch ausgeweitet auf mehr Teams in kürzeren Abständen.

Wie nötig dies ist, zeigt die gegenwärtige Qualifikation in Afrika. Zuerst wurden in einer K.O.-Runde 14 Teams eliminiert. Und nun wird in zehn Vierer-Gruppen gekämpft. Und die zehn Gruppensieger werden in einer weiteren K.O.-Runde auf fünf Mannschaften dezimiert, die dann an die WM fahren dürfen.

Das führt zu nahezu absurden Situationen, wie dass in der Gruppe D entweder Kamerun oder Elfenbeinküste bereits vorzeitig ausscheiden. Das ist etwa so, als wären England und Italien in einer Quali-Gruppe und für den Gruppenzweiten gäbe es keine Chance. Und auf den Gruppensieger würde dann noch ein K.O.-Spiel gegen Spanien warten.

Eine frühere Auswahl Kameruns (Bild: Wikipedia/Mustapha Ennaimi).

Olympia: Elfenbeinküste auf Viertelfinalkurs, Ägypten noch mit Chancen

Bei den Olympischen Spielen in Tokyo ist Afrika ist aussichtsreich im Rennen. Drei der 16 Mannschaften stammen aus dem CAF-Konföderation und alle drei Equipen haben noch die Möglichkeit, die Viertelfinals zu erreichen:

  • Mit 2:1-Toren setzte sich die Elfenbeinküste gegen Saudi-Arabien durch, der Erfolg wurde durch ein 0:0-Unentschieden gegen Brasilien bestätigt. Nun wartet im dritten und letzten Gruppenspiel Deutschland.
  • Aufhorchen lässt Ägypten mit einem 0:0-Unentschieden gegen Spanien. Nach der 0:1-Niederlage gegen Argentinien ist nun aber ein Sieg über Australien gefragt.
  • Nach der 0:1-Niederlage gegen Gastgeber Japan sowie der 3:4-Pleite gegen Frankreich ist die Lage für Südafrika schwierig geworden, nur ein hoher Sieg über Mexiko  sowie Schützenhilfe durch Japan könnte Südafrika noch helfen.

Zuletzt waren die Auftritte afrikanischer Teams eine Erfolgsgeschichte bei den Olympischen Spielen: Seit 1992 wurden sieben Sommer-Olympiaden durchgeführt. Nicht weniger als fünfmal konnte dabei eine Medaille für den Kontinent gewonnen werden: 1992 Bronze durch Ghana, 1996 Gold durch Nigeria, 2000 Gold durch Kamerun, 2008 Silber durch Nigeria und 2016 Bronze ebenfalls durch Nigeria.

Elfenbeinküste, Ägypten und Südafrika streben nach Olympia-Edelmetal (Grafik: africup.net/Bilder: Wikipedia/Pixabay).

Wilfried Zaha will mit Elfenbeinküste Afrika-Cup-Titel zurückholen

Wilfried Zaha schiesst beim Afrika Cup 2019 seine Mannschaft ins Viertelfinale. Mit Mali musste die Elfenbeinküste eine erste grosse Hürde überspringen und mit Algerien wartet ein Team, das sich ebenfalls Titelhoffnungen macht. Doch das war 2015 nicht anders, als die Elfenbeinküste den Titel letztmals holte: Damals setzte sich das Team in der Gruppenphase gegen Kamerun, Guinea und Mali durch und anschliessend gegen Algerien, die DR Kongo und schliesslich im Finale nach Penaltys gegen Ghana. Nun will die Mannschaft den Titel zurückholen, den Kamerun 2017 errungen hat.

Wilfried Zaha, der gegen Mali in der 76. Minute zum 1:0 traf, ist der einzige Ivorer, der am Turnier zwei Treffer erzielt hat. Hinzu kommen noch vier Team-Kollegen, die je einmal getroffen haben.

Wilfried Zaha gelang damit im neunten Spiel sein zweites Länderspieltor. Der 26-Jährige Stürmer ist gegenwärtig in der Premier League engagiert, wo er noch bis 2023 einen Vertrag besitzt. Sein Marktwert wird mit 45 Millionen Euro beziffert. In 177 Spielen in der höchsten britischen Liga erzielte er 32 Tore und 34 Vorlagen.

Wilfried Zaha, Elfenbeinküste/England (Bild: Wikipedia/James Boyes).

Afrika-Cup-Favoriten solide: Ägypten und Nigeria schon für Achtelfinale qualifiziert

Ägypten und Nigeria sind vorzeitig für die Achtelfinals qualifiziert und auch die weiteren Favoriten zeigen solide Leistungen.

Gastgeber Ägypten reihte an den 1:0-Erfolg über das Team aus Simbabwe nun am zweiten Spieltag einen 2:0-Erfolg über DR Kongo, das zweite Tor lieferte Mohamed Salah, der Liverpool-Stürmer ist der Fussballer, dem der höchste Marktwert des Turniers (150 Millionen Euro) beigemessen wird. Damit haben die Pharaonen das Achtelfinal-Ticket gelöst, in der Direktbegegnung vom Sonntag mit Uganda geht es «nur» noch um den Gruppensieg. Mit je einem 1:0-Triumph über Burundi und Madagaskar steht auch Nigeria bereits als Achtelfinal-Teilnehmer fest.

Auch weitere Favoriten gaben sich zum Start keine Blösse: Senegal (der Teilnehmer mit dem wertvollsten Kader aber noch ohne Titel am Afrika Cup) und Algerien gewannen ihre Startduelle jeweils mit 2:0: Senegal triumphierte mit diesem Ergebnis über Tansania und Algerien über Kenia.

Ebenso reihten sich die Elfenbeinküste (1:0 über Südafrika), Marokko (1:0 über Namibia) und Kamerun (2:0 über Guinea-Bissau) unter die Sieger ein.

Letztlich «stolperten» nur Tunesien aus dem Lostopf 1 beim 1:1-Unentschieden gegen Angola aus dem vierten Lostopf sowie Ghana beim 2:2 gegen Benin – eine echte Pleite eines Turnier-Favoriten ist bislang ausgeblieben. Einzig die DR Kongo, eine der Top-Mannschaften aus dem zweiten Lostopf, könnte sich – ohne zu den grossen Favoriten zu gehören – frühzeitig aus dem Turnier verabschieden, dies nach den beiden Niederlagen gegen Ägypten und Uganda.

Daniel Gerber

Senegalesische Fans (Wikipedia/kyselak).

Das sind die 24 Teilnehmer des Mega-Afrika-Cup

Erstmals in der Geschichte des Afrika Cup wird das Turnier mit 24 Mannschaften bestritten. Die Auslosung zu den sechs Gruppen erfolgt am 12. April in Kairo.

Dies sind die Lostöpfe:

Topf 1

Gastgeber Ägypten, Elfenbeinküste, Ghana, Kamerun, Senegal, Tunesien

Topf 2

Algerien, Guinea, DR Kongo, Mali, Marokko, Nigeria

Topf 3

Angola, Burundi, Guinea-Bissau, Simbabwe, Südafrika, Uganda

Topf 4

Benin, Kenia, Madagaskar, Mauretanien, Namibia, Tansania

Gleich drei Mannschaften starten zum ersten Mal an einer Endrunde: Burundi, Madagaskar und Mauretanien.

Der Afrika Cup wird in diesem Jahr zum 32. Mal durchgeführt, 14 verschiedene Mannschaften konnten das Turnier bisher für sich entscheiden. Rekordsieger ist Ägypten mit sieben Titeln, gefolgt vom aktuellen Titelverteidiger Kamerun mit fünf Erfolgen.

Blick vom Kairo-Tower (Bild: Wikipedia/Raduasandei).

Africa Cup wird Kamerun entzogen – Ägypten oder Südafrika kommen zum Zug

Kamerun startet als Titelverteidiger am Turnier im eigenen Land. Dieses traumhafte Szenario im Sommer 2019 wird nicht stattfinden. Stattdessen wird am 9. Januar in Dakar, in Senegal entschieden, ob die Endrunde in Ägypten oder Südafrika durchgeführt wird. Kamerun verliert das Turnier gleich aus drei Gründen:

  • Der Bau der Stadien, Strassen und Hotels ist deutlich im Verzug.
  • Im Westen des Landes wütet ein Krieg zwischen dem kleineren anglophonen Teil Kameruns, der sich vom mehrheitlich frankophonen Teil abspalten will. Mit der schmucken Küstenstadt Limbé wäre auch ein Standort in dieser Region geplant gewesen.
  • Im Norden sorgen die nigerianischen Boko Haram immer wieder für Gewalttaten und Instabilität.

Zunächst wurde in Aussicht gestellt, dass bis am 31. Dezember ein neuer Standort gefunden wird. Am 9. Januar wird nun in Dakar, Senegal, bestimmt, ob Ägypten oder Südafrika den Zuschlag erhalten wird. Gemäss der Zeitung «Le Monde» dürfte Kamerun 2021 zum Zug kommen. Laut einem Zitat von CAN-Präsident (Coupe d’Afrique des Nations) Ahmad Ahmad: «Um die Dinge wirklich human zu gestalten, hat die CAF beschlossen, die Organisation der Ausgaben 2021 nach Kamerun und 2023 nach Côte d’Ivoire zu vergeben. 2021 werden sie bereit sein. Und 2023 organisieren wir in der Elfenbeinküste. Das war die Entscheidung des Exekutivkomitees», so Ahmad Ahmad im Fernsehsender «Afrique Média TV».

Das Nelson Mandela Stadion in Port Elizabeth (Foto: Wikipedia/Ngrund)

Gilles Yapi spricht bei Gottesdienst im Beach Style Dome

In Solothurn, in der Public-Viewing-Zone «Beach Style Dome» spricht am Sonntag, 8. Juli, Gilles Yapi bei einem Gottesdienst. «Wenn keine Spiele ausgetragen werden, stehen diese aber leer», sagt Projektleiter Cedric Kammermann. Beim Gottesdienst «Beach Style Dome Revival» spricht mit Gilles Yapi ein früherer WM-Teilnehmer, er war einst Captain des Teams von der Elfenbeinküste.

«Die Besucher erwartet ähnliches wie bei einem Public Viewing: Bar und Restaurant sind offen. Es gibt Gemeinschaft und Musik.» Aber statt einem Fussballspiel gibt es einen Gottesdienst, bei dem auch verschiedene Künstler auftreten.

Gilles Yapi berichtet aus seinem Leben, so Cedric Kammermann: «Er wird interviewt und berichtet über seine persönliche Beziehung mit Gott und wie diese sein Leben als Fussballer beeinflusst.» Zum Beispiel wie er mit schwierigen Situationen umgeht, als er hart gefoult worden war und es aussah, als müsste er seine Karriere beenden. Doch er kämpfte sich ins Profigeschäft zurück.

Hinter dem Gottesdienst stehen die beiden Freikirchen Bewegung Plus und Forum G. Die Idee kam den beiden Pastoren Cedric Kammermann und Markus Burkhart.

Der Gottesdienst im «Beach Style Dome» in Solothurn findet am 8. Juli 2018 ab 16.00 Uhr statt. Der Eintritt ist kostenlos.

Daniel Gerber

Gilles Yapi (Bild: Africup.com).