SC Paderborn mit Jamilu Collins und Mohamed Dräger am Afrika Cup doppelt in Halbfinale

Der SC Paderborn ist am Afrika Cup 2019 durch Jamilu Collins und Mohamed Dräger gleich doppelt im Halbfinale vertreten: Der linke Verteidiger Jamilu Collins kämpft mit Nigeria gegen Algerien um den Finaleinzug und der rechte Abwehrspieler Mohamed Dräger will sich mit Tunesien gegen Senegal durchsetzen um das Endspiel zu erreichen. Gelingt beiden ein Sieg, würden sich in den Kadern der beiden Mannschaften zwei Athleten des SC Paderborn gegenüber stehen.

Nur noch eine äusserst auserlesene Anzahl Clubs ist am noch laufenden Afrika Cup mit zwei oder mehr Spielern vertreten. Darunter sind: SSC Neapel (Italien), Leicester City und Stoke City (beide England), der FC Stade Rennes und OGC Nizza (beide Frankreich).

Jamilu Collins spielt ansonsten beim SC Paderborn vorwiegend als linker Aussenverteidiger. In der vergangenen Saison war er bei allen 34 Liga-Spielen dabei und gehörte damit zu den Leistungsträgern, welche dem Team den Aufstieg in die Bundesliga bescherten. Er hat noch einen Vertrag bis 2021. Ebenfalls zum Aufstiegsteam gehört Mohamed Dräger (bis 2020 von Freiburg ausgeliehen), der in der vergangenen Spielzeit 32mal eingesetzt wurde.

Tunesien Fans (Bild: Wikipedia/Alexander Hüsing).

Afrika-Cup 2019: Sadio-Mane-Showdown gegen Youssef Msakni

Adam Ounas will es, Sadio Mané und Odion Ighalo nicht. Der Afrika Cup 2019 könnte nahezu ein Novum bieten: Erst einmal in der Geschichte des Turniers, mit inzwischen 31 Austragungen, standen sich im Endspiel zwei Vertreter aus Nordafrika gegenüber: 2004 besiegte Tunesien im Finale das Team aus Marokko mit 2:1-Toren. Nun könnten mit Tunesien und Algerien zum zweiten Mal eine solche Konstellation eintreten.

Ein Nordafrika-Final würde sich Algeriens Adam Ounas (und Tunesiens Youssef Msakni) wohl Wünschen, dies würde bedeuten, dass der gegenwärtig beste Torschütze Algeriens mit drei Turnier-Toren – mit seinem Team im Finale stehen würde. Dagegen etwas einzuwenden haben Senegals Sadio Mané und Nigerias Odion Ighalo, die sich die Führung in der Torjägerwertung mit Adam Ounas teilen.

Während Nigeria, Algerien und Senegal über fleissige Punktesammler verfügen, zeigte sich Tunesien bislang bezüglich Toren als geizig.  Youssef Msakni traf bislang als einziger zweimal, vier weitere Schützen lieferten je einen Treffer. Zusammengezählt also so viel wie Sadio Mané und Odion Ighalo zusammengerechnet. Tunesien gewann nur drei Punkte in der Gruppe (dreimal Unentschieden), dazu reichten total zwei Treffer. Und im Achtelfinal erfolgte ein Sieg nach Penaltys nach dem 1:1 gegen Ghana. Erst gegen Madagaskar folgten mehr als ein Tor pro Spiel, diesmal gleich drei, wenn auch erst in der zweiten Halbzeit.

Von den vier Halbfinalisten haben ausser Senegal alle den Titel bereits mindestens einmal gewonnen. Nigeria in den Jahren 1980, 1994 und 2013, Algerien 1990 und Tunesien 2004. Senegal stand bislang viermal im Halbfinale und einmal im Finale, im Jahr 2002, als das Team im Penaltyschiessen gegen Kamerun verlor.

Daniel Gerber

Senegalesische Fans (Wikipedia/kyselak).

Afrika-Cup-Favoriten solide: Ägypten und Nigeria schon für Achtelfinale qualifiziert

Ägypten und Nigeria sind vorzeitig für die Achtelfinals qualifiziert und auch die weiteren Favoriten zeigen solide Leistungen.

Gastgeber Ägypten reihte an den 1:0-Erfolg über das Team aus Simbabwe nun am zweiten Spieltag einen 2:0-Erfolg über DR Kongo, das zweite Tor lieferte Mohamed Salah, der Liverpool-Stürmer ist der Fussballer, dem der höchste Marktwert des Turniers (150 Millionen Euro) beigemessen wird. Damit haben die Pharaonen das Achtelfinal-Ticket gelöst, in der Direktbegegnung vom Sonntag mit Uganda geht es «nur» noch um den Gruppensieg. Mit je einem 1:0-Triumph über Burundi und Madagaskar steht auch Nigeria bereits als Achtelfinal-Teilnehmer fest.

Auch weitere Favoriten gaben sich zum Start keine Blösse: Senegal (der Teilnehmer mit dem wertvollsten Kader aber noch ohne Titel am Afrika Cup) und Algerien gewannen ihre Startduelle jeweils mit 2:0: Senegal triumphierte mit diesem Ergebnis über Tansania und Algerien über Kenia.

Ebenso reihten sich die Elfenbeinküste (1:0 über Südafrika), Marokko (1:0 über Namibia) und Kamerun (2:0 über Guinea-Bissau) unter die Sieger ein.

Letztlich «stolperten» nur Tunesien aus dem Lostopf 1 beim 1:1-Unentschieden gegen Angola aus dem vierten Lostopf sowie Ghana beim 2:2 gegen Benin – eine echte Pleite eines Turnier-Favoriten ist bislang ausgeblieben. Einzig die DR Kongo, eine der Top-Mannschaften aus dem zweiten Lostopf, könnte sich – ohne zu den grossen Favoriten zu gehören – frühzeitig aus dem Turnier verabschieden, dies nach den beiden Niederlagen gegen Ägypten und Uganda.

Daniel Gerber

Senegalesische Fans (Wikipedia/kyselak).

Das sind die 24 Teilnehmer des Mega-Afrika-Cup

Erstmals in der Geschichte des Afrika Cup wird das Turnier mit 24 Mannschaften bestritten. Die Auslosung zu den sechs Gruppen erfolgt am 12. April in Kairo.

Dies sind die Lostöpfe:

Topf 1

Gastgeber Ägypten, Elfenbeinküste, Ghana, Kamerun, Senegal, Tunesien

Topf 2

Algerien, Guinea, DR Kongo, Mali, Marokko, Nigeria

Topf 3

Angola, Burundi, Guinea-Bissau, Simbabwe, Südafrika, Uganda

Topf 4

Benin, Kenia, Madagaskar, Mauretanien, Namibia, Tansania

Gleich drei Mannschaften starten zum ersten Mal an einer Endrunde: Burundi, Madagaskar und Mauretanien.

Der Afrika Cup wird in diesem Jahr zum 32. Mal durchgeführt, 14 verschiedene Mannschaften konnten das Turnier bisher für sich entscheiden. Rekordsieger ist Ägypten mit sieben Titeln, gefolgt vom aktuellen Titelverteidiger Kamerun mit fünf Erfolgen.

Blick vom Kairo-Tower (Bild: Wikipedia/Raduasandei).

Die ersten Teilnehmer des Mega-Afrika-Cup sind bekannt

Erstmals wird der Afrika Cup mit 24 Mannschaften und im Sommer durchgeführt. Nach vier von sechs Qualifikations-Runden sind die ersten fünf Teilnehmer des Mega-Afrika-Cup bekannt. Neben dem natürlich bereits qualifizierten Gastgeber Kamerun ist klar, dass aus der Gruppe A Senegal und Madagaskar dabei sein werden. Die Mannschaft aus Madagaskar ist zum ersten Mal dabei.

Mit Tunesien und Ägypten (beide Gruppe J) sind zwei langjährige Bekannte qualifiziert. Die restlichen 19 Plätze sind noch zu vergeben, die fünfte Qualifikationsrunde erfolgt zwischen dem 12. und 20. November und die sechste und letzte wird vom 18. bis 26. März durchgeführt.

Am meisten Tore, nämlich sechs Treffer, hat Odion Ighalo (Nigeria) erzielt, auf dem zweiten Rang folgen El Fardou Ben Nabouhane (Komoren) gemeinsam mit Knowledge Musona (Simbabwe); die beiden kommen auf je vier Treffer.

Senegalesische Fans (Wikipedia/kyselak).

Afrikas WM Teilnehmer 2018 im Check – Teil 1: Tunesien kommt in Bestform

Tunesien scheint seine Bestform gefunden zu haben. Noch nie war das Team aus Nordafrika so gut klassiert wie im Jahr 2018: Die Mannschaft liegt in der Weltrangliste gegenwärtig auf dem 18. Rang. Die Gruppe freilich hat es in sich: Tunesien trifft auf die europäischen Top-Teams England und Belgien sowie auf Panama – Panama klingt nicht gerade wie ein Fussball-Gigant, doch das Team musste immerhin die USA hinter sich lassen, um es an die WM zu schaffen.

Das bisher beste WM-Ergebnis, den 13. Rang, erarbeitete sich Tunesien im Jahr 1978 bei der Endrunde in Argentinien. Die Mannschaft schied als Gruppendritter in der Vorrunde aus. Damals starteten 16 Teams und Tunesien war der einzige afrikanische Vertreter. 1998, 2002 sowie 2006 waren die Nordafrikaner ebenfalls dabei, kamen aber nie über die Vorrunde hinaus.

 

Der Star: Wahbi Khazri

Der Teuerste:  Wahbi Khazri (Geschätzter Marktwert: 10 Millionen Euro).

Gesamter Marktwert: Rund 45 Millionen Euro.

Besonderes: Im April erreichte Tunesien Rang 14 in der Weltrangliste, der bisher bester Platz der Nation, inzwischen ist das Team um vier Ränge zurückgefallen.

Bisher an der WM: Tunesien startete bislang viermal an einer WM-Endrunde.

FIFA Ranking: 18. Beste Klassierung: 14 (im Jahr 2018). Durchschnittliche Klassierung: 36.

Wahbi Khazri (Bild: Wikipedia/Romain Dagbert).

Tunesien mit Zug und Sahel Metro

Die Züge in Tunesien bedienen nicht weniger als 200 Bahnhöfe, die mit rund 2200 Kilometern Geleisen miteinander verbunden sind. Der staatliche SNCFT (Société Nationale des Chemins de Fer Tunisiens) betreibt sowohl den Fern- wie auch den Nahverkehr sowie den Gütertransport. Dies sind jährlich über 40 Millionen Passagiere sowie 11 Millionen Tonnen Güter.

Das Rollmaterial stammt vor allem aus Kanada und den USA. Zum Fahrzeugbestand gehören rund 200 Lokomotiven, die meisten sind dieselbetrieben.

Die meisten Reisenden nutzen die Bahn für den Nahverkehr. Entlang der Mittelmehrküste verkehrt die 1984 eröffnete «Métro du Sahel» die erst vor wenigen Jahren vollkommen renoviert worden ist. Die Strecke ist rund 75 Kilometer lang – voraussichtlich wird die Strecke mit der Zeit erweitert.

Diesel-Lok in Tunesien (Bild: Wikipedia/Marc Ryckaert).

Die moderne Sahel-Metro (Bild: Wikipedia/Visem).

Wallyscar – das Auto aus Tunesien

Mit «Wallyscar» mit Sitz in Tunis, der Hauptstadt von Tunesien, verfügt dieses nordafrikanische Land über einen Automobil-Hersteller. Gegründet wurde diese Marke vor etwas mehr als zehn Jahren, anno 2006 von Zied Guiga.

Bereits ein Jahr später produzierte Wallys die ersten Wagen und schon ab 2008 stellte die Marke auf der Fahrzeug-Messe «Mondial de l’Automobile» in Paris aus.

Inzwischen verfügt der Wagen-Produzent über zwei verschiedene Fahrzeuge. Der Geländewagen «Izis», der bereits seit etlichen Jahren auf dem Markt ist (seit Oktober 2008) sowie inzwischen auch das Model «Iris». Der Antrieb geschieht durch Peugeot-Motoren, der Hersteller aus Tunesien arbeitet mit dem französischen Werk zusammen.

 

Gegenwärtig werden rund 600 Autos pro Jahr hergestellt, diese werden neben dem einheimischen Markt auch in Frankreich, Katar, Marokko, Panama und Spanien abgesetzt.

Wally Cars – das Auto aus Tunesien (Bild: Mit freundlicher Genehmigung von Wallys Automobiles).

WM 2018 in Russland: Starke Teams dabei – hochkarätige Teams bleiben daheim

Die letzten Entscheide in der afrikanischen WM-Qualifikation sind gefallen. Erst in der letzten Runde sicherte sich Tunesien das WM-Ticket. Somit ist gleichzeitig klar, dass DR Kongo daheim bleiben muss.

Bereits qualifiziert war Nigeria, somit können weder Afrika-Cup-Sieger Kamerun noch Algerien an die WM fahren. Nach einem 2:0-Auswärtssieg bei der Elfenbeinküste qualifiziert sich Marokko in der letzten Runde für die Endrunde während Senegal bereits vor dem letzten Spiel als Starter in Russland feststeht. In der letzten Runde sicherte sich zudem Ägypten das WM-Ticket, während mit Ghana ebenfalls ein ganz grosser daheimbleiben muss.

Die afrikanische Vertretung ist 2018 mit den Nationen Ägypten, Marokko, Nigeria, Senegal und Tunesien stark; dreimal ist Nordafrika dabei vertreten. Mit jenen, die sich diesmal nicht qualifiziert haben, liesse sich ebenfalls eine starke Kontinental-Teilnehmerschaft bilden: Algerien, Elfenbeinküste, Ghana, Kamerun, DR Kongo oder auch Burkina Faso.

Bleibt die Frage, wie lange das Ungleichgewicht erhalten bleibt, bei dem Europa mit 13 (bei dieser Endrunde durch Gastgeber Russland mit 14(!)) Startplätzen gegenüber 5 aus Afrika vertreten ist, obschon die Länder des CAF-Fussballverbandes ungefähr gleich viele Länder und sogar mehr Einwohner zählt.

Ghanas Nationalteam bei einem früheren Spiel (Bild: Wikipedia/Benjamin Mussler).

Nach Sechs-Tore-Show: Auch Tunesien schafft den Sprung

In der Gruppe B war Senegal bereits für das Viertelfinale qualifiziert. Nun hat auch Tunesien den Sprung geschafft: Mit einem 4:2-Sieg über Simbabwe ist Tunesien das erste nordafrikanische Land, das unter die letzten Acht vorstösst.
Bereits in der neunten Minute gelangte Tunesien durch Naim Sliti in Führung. Noch in der ersten Halbzeit erhöhten Youssef Msakni (22. Minute) und Taha Yassine Khenissi (36.) auf 3:0. Den Anschlusstreffer wenig später durch Knowledge Musona beantwortete Wahbi Khazri noch in der ersten Hälfte vom Penaltypunkt aus zum 4:1. Tendai Ndoro gelang im Laufe der zweiten Halbzeit noch Resultatkosmetik.
Erstmals am diesjährigen Afrika Cup gelingen einer Mannschaft vier Tore und erst zum zweiten Mal schiesst ein Team drei oder mehr Treffer.
In der zweiten Begegnung der Gruppe trennten sich Senegal und Algerien mit einem 2:2-Unentschieden. Tunesien trifft im Viertelfinale auf Burkina Faso, Senegal auf Kamerun.

Algerien (rechts) in einem Spiel gegen Tunesien (Bild: Wikipedia/Magharebia).