Josef in Ägypten – Gott liess Gutes entstehen

Josef wurde von seinen Brüdern gehasst, als Sklave nach Ägypten verkauft und dort wegen einer Falschaussage von Potifars Frau ins Gefängnis geworfen. Sein Leben schien voller Unrecht zu sein. Doch am Ende konnte er zu seinen Brüdern sagen: «Ihr wolltet mir Böses tun, aber Gott hat Gutes daraus entstehen lassen. Durch meine hohe Stellung konnte ich vielen Menschen das Leben retten.» (Die Bibel, 1. Mose 50,20)

Welch erstaunliche Perspektive! Josef erkannte, dass selbst das Böse, das andere ihm angetan hatten, Teil eines größeren göttlichen Plans war. Er hätte in Verbitterung versinken oder sich an seinen Brüdern rächen können. Stattdessen vertraute er darauf, dass Gott alles zum Guten wenden würde.

Diese Haltung fordert uns heraus. Es gibt Momente in unserem Leben, in denen wir enttäuscht, verletzt oder ungerecht behandelt werden. Vielleicht verstehen wir nicht, warum Gott manches zulässt. Aber die Geschichte von Josef zeigt uns: Gott sieht weiter. Er kann sogar aus dem, was gegen uns geplant war, etwas Gutes entstehen lassen.

Das heißt nicht, dass alles Leid sofort verschwindet oder dass Unrecht gutgeheißen werden muss. Aber es bedeutet, dass Gott in allem am Werk ist. Er ist nicht nur der Gott des Segens, sondern auch der Gott, der unsere Prüfungen benutzt, um uns und andere zu segnen.

Josef wurde vom Sklaven zu einem der wichtigsten Männer Ägyptens. Gott gab ihm Weisheit und er benutzte Josef, um viele Menschen zu retten.

Vielleicht bist du heute mit einer Situation konfrontiert, die du nicht verstehst. Vielleicht fühlst du dich ungerecht behandelt oder im Stich gelassen. Aber sei gewiss: Gott ist größer. Er kann sogar das Böse, das andere gegen dich planen, in etwas Gutes verwandeln. Vertraue darauf, dass sein Plan größer ist als dein Schmerz. Es hilft, auf Verletzungen nicht mit Bitterkeit zu reagieren, sondern sie in deinem Licht zu sehen.

Daniel Gerber