Zwei Afrikaner wollen FIFA-Präsident werden

Ende Februar 2016 wird in Zürich der neue FIFA-Präsident gewählt. Zu den acht Kandidaten gehören auch zwei Afrikaner. Gute Chancen eingeräumt werden Tokyo Sexwale. Einst kam der Südafrikaner mit dem eigentümlichen Namen in einem Township in der Nähe von Johannesburg zur Welt. Sein Vater war ein Angestellter im «Johannesburg General Hospital». An der Seite von Nelson Mandela setzte er sich dafür ein, dass in seiner Heimat die Apartheid abgeschafft wird. Sein Engagement brachte ihn vorerst aber für 13 Jahre hinter Gitter auf Robben Island.

Doch das war nicht das Ende: Tokyo Sexwale machte Karriere in der Politik und Wirtschaft. Anno 2010 gehörte er zum OK der Fussball-WM in Südafrika.

Ein weiterer Kandidat aus Afrika ist Musa Bility. Er führt mittlerweile seit fünf Jahren den Fussball-Verband in seiner Heimat. Früher war er selbst Fussball-Spieler, er trat für das Team Watanga FC an.

Interimistisch wird die FIFA derzeit von einem Kameruner geführt, von Issa Hayatou, der aber angekündigt hat, im Februar nicht als Kandidat zur Verfügung zu stehen.

Impression am FIFA-Hauptsitz (Bild: Wikipedia/Juerg Hug).
Impression am FIFA-Hauptsitz (Bild: Wikipedia/Juerg Hug).

Issa Hayatou ist der neue FIFA-Chef

Erstmals führt ein Afrikaner das FIFA-Präsidium. Seit eingangs Oktober leitet der langjährte Präsident des afrikanischen Fussballverbandes Confédération Africaine de Football (CAF), Issa Hayatou, die Geschicke der FIFA. Schon seit fast 30 Jahren, seit 1988, präsidiert er den Kontinentalverband. Issa Hayatou ist der fünfte Präsident der CAF.

Interimistisch rutscht er nun für den suspendierten Josef «Sepp» Blatter nach. Die Statuten des Weltverbandes sehen vor, dass der Vize-Präsident, der am längsten im Amt ist, in einem solchen Falle die Führung übernimmt. Issa Hayatou übt diese Funktion bereits seit dem Jahr 1992 aus und ist damit der dienstälteste Vize-Präsident.

Der 1946 in Kamerun geborene Fussball-Funktionär ist zudem seit dem Jahr 1985 Präsident des kamerunischen Fussballverbandes Cameroon Football Association. Nachdem er zunächst mehrere Jahre als deren Generalsekretär gewirkt hatte. Issa Hayatou präsiderte darüberhinaus das OK der olympischen Fussballturniere. Sein Einsatz für den afrikanischen Fussball ist enorm, unter anderem wuchs die Anzahl der afrikanischen WM-Teilnehmer während seiner FIFA-Zeit von zwei auf fünf Endrunden-Teilnehmer.

Am 26. Februar wird der neue Präsident der FIFA gewählt, Hayatou erklärte, dass er nicht zur Wahl stehen werde, da der Reformprozess weitergehen solle. Zudem ist er gesundheitlich nicht in bester Verfassung, da er Dialysepatient ist. 2002 hatte er noch kandidiert gehabt, doch die Wahl entschied Blatter damals mit 139:56 Stimmen für sich.

Erstmals in der Geschichte führt mit Issa Hayatou ein Afrikaner die Geschicke der FIFA (Bild: Wikipedia/Pierre-Yves Beaudouin).
Erstmals in der Geschichte führt mit Issa Hayatou ein Afrikaner die Geschicke der FIFA (Bild: Wikipedia/Pierre-Yves Beaudouin).