Afrika Cup: Nun fallen die Tore

Mehr als eine Runde lang – in den ersten 14 Spielen – wollten am Afrika Cup kaum Tore fallen. Bis zu diesem Zeitpunkt fielen ausnahmslos in den beiden Spielen von Gastgeber Kamerun (2:1 und 4:1-Siege) mehr als ein Tor. Die übrigen Matches endeten 1:0 oder 0:0. Entsprechend tief war der Tore-pro-Spiel-Schnitt. Dieser lag bei mageren 1,2-Goals pro Duell.

Nun durften die Fans mittlerweile auch torreiche Partien sehen und der Schnitt ist auf 1,73 Treffer pro Spiel angewachsen. Dies unter anderem durch den 2:1-Erfolg von Malawi über Simbabwe, den 3:1-Sieg von Nigeria über den Sudan oder das 2:2-Unentschieden zwischen der Elfenbeinküste und Sierra Leone oder dem 4:0-Erfolg von Tunesien über Mauretanien.

Das langsame «Torerwachen» zeigt sich darin, dass in der Torjäger-Wertung mittlerweile vier Spieler zweimal getroffen haben. Alle weit voraus ist Vincent Aboubakar – der Kameruner verbuchte bereits fünf Treffer.

Afrika Cup: Nur Kamerun ist torhungrig

Nach mittlerweile 14 Spielen sind nur in zwei Partien mehr als ein Tor gefallen – und in beiden war Gastgeber Kamerun beteiligt: Gleich zum Auftakt hatte Kamerun die Mannschaft aus Burkina Faso mit 2:1-Toren bezwungen. Vincent Aboubakar hatte nach einem 0:1-Rückstand zweimal vom Penalty-Punkt aus verwertet.

Dann folgten elf Spiele die entweder 0:0 oder 1:0 endeten. Bis im 13. Spiel wieder Kamerun auf dem Feld stand. Diesmal lagen die «Les Lions indomtable» erneute 0:1 zurück, diesmal gegen Äthiopien. Dann aber traf erneut Vincent Aboubakar doppelt, ebenso Karl Toko Ekambi was zu einem 4:1-Sieg für Kamerun führte. Das zweite Gruppenspiel (Spiel 14) endete dann wieder mit einem 1:0, mit diesem Resultat setzte sich Burkina Faso gegen Kap Verde durch.

Die Resultate der bisherigen 14 Spiele im Überblick:

4:1: 1mal – Kamerun gegen Äthiopien

2:1: 1mal – Kamerun gegen Burkina Faso

1:0: 10mal

0:0: 2mal

Bislang war auf dem Feld am meisten los, wenn Kamerun auf dem Feld stand. Zudem geriet der Gastgeber jeweils in Rückstand und sorgte dann für die Wende.

Salomon Kalou ringt mit Hertha Berlin die Borussia Dortmund nieder

Weiterhin kein Halten kennt Pierre-Emerick Aubameyang: Nach seinem Doppelpack am Wochenende gegen Bayer Leverkusen traf er im Champions-League-Achtelfinal gleich dreimal gegen Benfica Lissabon. Damit liegt er in der Torjäger-Liste des wichtigsten europäischen Club-Wettbewerbs neu auf Rang drei.

In der Liga muss sich Aubameyang dennoch – trotz seinem zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer – geschlagen geben. Dies gegen Hertha Berlin, für diese trifft Salomon Kalou (Elfenbeinküste).

Verteidiger Medhi Benatia (Marokko) schiesst Juventus Turin gegen den AC Milan in Führung, zuletzt gewinnt «Juve» mit 2:1-Toren und bleibt damit souverän an der Tabellenspitze.

In Spaniens Primera Division setzt sich Deportivo de La Coruna gegen den FC Barcelona mit 2:1-Toren durch. Dies auch dank dem marokkanischen Mittelfeldstrategen Faycal Fajr. Sein Team rückt dadurch um einen Rang nach vorn und fügt «Barca» die erst dritte Niederlage in der Meisterschaft in dieser Saison zu.

Sadio Mané (Senegal) und Joel Matip (Kamerun) gewinnen mit Liverpool 2:1 gegen den Burnley FC obschon dieser früh in Führung gegangen war.

Adama Traoré, Geoffroy Serey Dié und Seydou Doumbia (alle Elfenbeinküste) kamen beim 1:0-Sieg der FC Basel über den FC Sion zum Einsatz. Da der direkte Verfolger YB zwei Punkte einbüsste, beträgt der Vorsprung mittlerweile 17 Punkte, schon länger zweifelt niemand mehr am erneuten Titelgewinn der Nordschweizer.

Vincent Aboubakar schiesst für Besiktas Istanbul den wichtigen Ausgleichstreffer beim Europa-League-Auswärtsspiel bei Olympiakos Piräus.

Gleich mit 5:2-Treffern überrennt KRC Genk im innerbelgischen Duell den KAA Gent. Dabei treffen Mbwana Samatta (Tansania) doppelt und Verteidiger Omar Colley (Gambia) für Genk.

Ismaila Sarr (Senegal) schiesst den FC Metz in der Ligue 1 gegen St. Etienne 1:0 in Führung. Letztlich endet das Spiel 2:2-Unentschieden.

Mit Chicago Fire feiert David Accam (Ghana) einen 2:0-Sieg über Real Salt Lake City.

Salomon Kalou bei einem Einsatz für die Elfenbeinküste (Bild: Wikipedia/Jean-Marc Liotier).

Kamerun holt fünften Titel

Nicht zum ersten Mal an diesem Turnier siegte Kamerun nach einem 0:1-Rückstand. Bereits im zweiten Gruppenspiel gegen Guinea-Bissau wendeten die «unzähmbaren Löwen» ein solches Hintertreffen in einen Triumph.

Im Finale gegen Ägypten lag die Mannschaft nun im Finale erneut nach der ersten Halbzeit hinten. Mohamed Elneny hatte in der 22. Minute für die Pharaonen getroffen. Dann aber liess Nicolas Nkoulou das Stadion in Libreville beben (in Gabun leben viele Kameruner): Er glich in der 59. Minute aus. Und als sich wohl schon viele auf die Verlängerung eingestellt hatten, schoss Vincent Aboubakar Kamerun in der 88. Minute zum fünften Africa-Cup-Titel.

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Ägypten im gesamten Turnier erst ein Gegentor kassiert und Kamerun nur zwei. Sprich, die beiden Teams hatten – zusammengerechnet – in den zehn vorangegangenen Matches (je fünf Spiele) nur total drei Gegentreffer einkassiert. Gleich viele wie nun insgesamt im Finale.

Somit kann das Team von Hugo Broos 2019 als Titelverteidiger zur Endrunde im eigenen Land starten, diese wird

Zum wertvollsten Spieler des Turniers wurde der Kameruner Christian Bassogog gewählt.

Kameruns Nicolas N’Koulou (Bild: Wikipedia/VINSPROD10).

Teilnehmer 2017 im Check – Teil 4: Kamerun will raus aus Allzeittief

Nie war Kamerun in der Weltrangliste schlechter klassiert als jetzt, mit Position 65. Nur anno 2012 war das westafrikanische Land mit Rang 61 ähnlich weit hinten, ansonsten blicken die «Lions Indomptables» («Die unzähmbaren Löwen») auf eine erfolgreiche Vergangenheit, was sich auch in der Weltrangliste niederschlägt, mit zweimal einer elften Klassierung (2006 und 2009). Zeit also für den vierfachen Titelträger, die Vorrunde am Turnier zu überstehen um danach zu glänzen. Qualifiziert hat sich Kamerun mit vier Siegen und zwei Unentschieden (= 14 Punkte) gegen Mauretanien (8 Punkte), Südafrika (7 Punkte) und Gambia (2 Punkte).

 

Der Star: Eric Maxim Choupo-Moting (Er blickt sogar auf den (noch) besseren Torschnitt als Vincent Aboubakar).

Der Teuerste: Vincent Aboubakar (Geschätzter Marktwert: 10,5 Millionen Euro).

Besonderes: Rekordspieler des Afrika-Cups ist ein Kameruner: Rigobert Song bestritt 36 Matches an acht Turnieren.

Bisher am Afrika Cup: Mit vier gewonnenen Titeln ist Kamerun gemeinsam mit Ghana die zweiterfolgreichste Mannschaft hinter Ägypten (sieben Titel).

FIFA Ranking: 65. Beste Klassierung: 11 (im Jahr 2006 sowie 2009). Durchschnittliche Klassierung: 35.

Eric Maxim Choupo-Moting (Bild: Wikipedia/Daniel Kraski).