Afrika-Cup-Achtelfinal-Knaller Kamerun gegen Nigeria

Kamerun gegen Nigeria: Das dürfte der grösste Schocker im Achtelfinale des Afrika Cup 2019 werden: Titelverteidiger Kamerun hat den Pokal bislang fünfmal geholt, nur Ägypten siegte noch öfter (siebenmal). Nigeria war bisher dreimal erfolgreich, womit der bevölkerungsreichste Staat des Kontinents den Titel am viertmeisten geholt hat. Einer der ganz Grossen wird damit bereits in der ersten K.o.-Runde nach Hause gehen müssen.

In der Gesamtbilanz steht Nigeria in den Direktbegegnungen besser da: 10 von 18 Spielen wurden gewonnen, fünf Spiele endeten Unentschieden und Kamerun gewann nur drei Matches. Dies bei 29:14 Toren. Doch der erste Blick kann täuschen: Sechs der Siege Nigerias und zwei der Unentschieden beruhen auf Freundschaftsspielen. Am Afrika Cup standen sich die beiden Equipen bisher sechsmal gegenüber, dies bei je zwei Siegen und zwei Unentschieden. Und bei der WM-Qualifikation siegte Nigeria zweimal, Kamerun einmal, dazu kommt ein Unentschieden.

Was den Kaderwert angeht, trifft die Nummer 5 (Nigeria mit 192 Millionen Euro) auf die Nummer 7 (Kamerun mit 131 Millionen). Wilfred Ndidi (Leicester City, 35 Millionen), Samuel Chukwueze (Villareal, 30 Millionen) und Alex Iwobi (Arsenal, 25 Millionen) sind die wertvollsten Nigerianer, die Nummer 11 und 12 werden beide immer noch mit fünf Millionen beziffert. In der gleichen Region liegen die Werte bei Kamerun noch bei zwei, respektive 3,5 Millionen, während André Onana (Ajax Amsterdam, 35 Millionen) und André Zambo Anguissa (FC Fulham, 25 Millionen) und Karl Toko Ekambi (Villareal, 17,5 Millionen) laut transfermarkt.de die wertvollsten Kameruner sind.

Für ein packendes Duell dürfte also gesorgt sein.

Eine frühere Auswahl Kameruns (Bild: Wikipedia/Mustapha Ennaimi).

Sadio Mané weckt Hoffnungen auf ersten Turnier-Sieg

Sadio Mané trifft im letzten Gruppenspiel doppelt und hilft beim 3:0-Erfolg über Kenia entscheidend mit, den zweiten Rang zu sichern. Damit haben die Westafrikaner den Platz im Achtelfinale auf sicher. Der Titel am diesjährigen Afrika Cup ist das ganz grosse Ziel von Senegal. Insbesondere auch deshalb, weil dieses Land den Titel noch nie geholt hat.

In der ewigen Tabelle des Afrika-Cups liegt Senegal nur auf dem 17. Rang. Obschon die Mannschaft schon zweimal an einer WM-Endrunde dabei war und gegenwärtig mit Platz 22 auf der FIFA-Weltrangliste als bestes afrikanisches Land klassiert ist. Bisher 14 Teams haben den Cup gewonnen, darunter auch Äthiopien, der Sudan, Südafrika und beide Kongo.

Mit Sadio Mané an Bord ist Senegal mit Abstand die wertvollste Equipe am diesjährigen Turnier, die 23 Mann werden auf 385 Millionen Euro geschätzt (davon entfallen 120 auf Mané). Gefolgt von der Elfenbeinküste mit 285 Millionen Euro und Algerien mit 198 Millionen. Dann erst kommt Gastgeber Ägypten mit 195 Millionen (wobei Mohamed Salah mit 150 Millionen zu Buche schlägt).

Mit dem Einzug ins Achtelfinale geht der Traum somit weiter. Am 5. Juli wartet als erste Hürde die Mannschaft aus Uganda.

Sadio Mané ist sich den Erfolg gewöhnt, mit Liverpool konnte er jüngst die Champions League gewinnen. Und sollte seine Mannschaft tatsächlich bis ins Finale vorstossen, würde er dort womöglich auf einen alten Bekannten treffen: Mohamed Salah, der mit ihm in der Premier League Seite an Seite für Liverpool kämpft.

Sadio Mane, Senegal (Bild: Wikipedia/Werner100359).

Ahmed Elmohamady und Mohamed Salah wollen jetzt den Titel

Sie stehen für den Erfolg Ägyptens: Ahmed Elmohamady und Mohamed Salah. Beim Afrika Cup 2019 ist ein Titel für das Land am Nil wieder einmal möglich … nach einer langen Durststrecke: «Ich trage diese Schuhe für 100 Millionen Ägypter», hatte Mohamed Salah vor Jahresfrist kurz vor der Fussball-WM in Russland bei Twitter gepostet. Das Team schien prädestiniert dazu, die Achtelfinals zu erreichen. Doch als sich die Pharaonen selbst dem Team aus Saudi-Arabien hatten beugen müssen, war klar, dass der Traum zerplatzen würde. Und nach einer langen Phase der Macht mit drei Titeln in Folge (2006, 2008 und 2010) kam die Mannschaft international nicht mehr vom Fleck.

Jetzt aber ist die Mannschaft wieder im Aufwind: Neun Punkte in den drei Gruppenspielen gegen Uganda, die Demokratische Republik Kongo und Simbabwe sind keine Selbstverständlichkeit. Zudem blieb die Mannschaft mit 5:0 Toren noch ohne Gegentreffer am Turnier. Zu den Eckpfeilern des ägyptischen Erfolges gehören Ahmed Elmohamady und Mohamed Salah. Beide erzielten je zwei Treffer, nachdem Trézéguet im Eröffnungskampf gegen Simbabwe das einzige Goal dieses Spiels geliefert hatte.

Ahmed Elmohamady spielt in der britischen Premier-League. Seit 2017 steht er bei Aston Villa unter Vertrag, der Kontrakt erstreckt sich noch bis nächste Saison. Insgesamt tritt er seit 2011 mehrheitlich für Clubs auf der britischen Insel an.

Ebenfalls bestens bekannt ist Mohamed Salah, dem 150-Millionen-Mann (der teuerste Spieler des Turniers). Kürzlich gewann er mit Liverpool die Champions League, daneben zeigte sich der frühere Angreifer des FC Basel auch in der Liga erfolgreich: Er liess sich zum Torjäger der Premier League krönen – und vielleicht auch bald mit dem gewonnen Afrika Cup? Es wäre der achte Titel des erfolgreichsten Teams des Kontinents (gefolgt von Kamerun mit fünf Titeln).

Ahmed Elmohamady, Ägypten (Wikipedia/Rach).

Carolus «Andria» Andriamatsinoro lässt Madagaskar träumen

Carolus Andriamatsinoro (oft Andria gennant) trägt sicherlich nicht den geläufigsten Namen des Afrika Cup 2019. Doch er ist es, der seine Nation träumen lässt: Madagaskar, die Weltnummer 107 und in Afrika in der Endrunde im dritten von vier Lostöpfen aufzufinden, hat sensationell die Gruppe B gewonne. Und dies in der Gruppe mit Nigeria und Guinea sowie Burundi, ein Team, das gleich wie Madagaskar, erstmals am Cup dabei ist. Gleich zum Turnierbeginn hatte Madagaskar ein wichtiges 2:2 gegen Guinea errungen. Schon damals hatte Carolus Andriamatsinoro einen Treffer erzielt. Nach dem 1:0 über Burundi hatte das Team mit vier Zählern bereits die Achtelfinals vor Augen und nun, mit dem 2:0-Erfolg über Nigeria feiert sich das Team sogar als Gruppensieger. Carolus Andriamatsinoro lieferte den siegsichernden Treffer. Es war sein fünftes Tor im 24. Länderspiel. Sein Marktwert wird mit rund 775’000 Euro taxiert, bislang spielte er vor allem in algerischen Teams und zuletzt in Saudi-Arabien beim Al-Adalh FC, wo er noch einen Vertrag bis 2022 besitzt.

Mit zwei Toren am Cup zählt er zu den gegenwärtig erfolgreichsten Torjägern. Jüngst lieferten unter anderem auch Mohamed Yattara aus Guinea seinen zweiten Treffer.

Carolus Andriamatsinoro, Madagaskar (Bild: Wikipedia/S. Plaine).

André Onana – der König der Unbezwungenen

Am Afrika-Cup gehört André Onana zu den «zu-Null-Helden»: Auch nach 180 Spielminuten ist der Kamerun-Keeper noch ungeschlagen. Keine Selbstverständlichkeit: Immerhin hiessen die bisherigen Gegner Ghana (0:0) und Guinea-Bissau (2:0). Damit ist seine Mannschaft mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit für das Viertelfinale qualifiziert.

Neben André Onana mit Kamerun sind nur noch Ägypten (mit Mohamed El Shenawy), Algerien (mit Rais M’Bolhi) und Marokko (mit Bono) ohne Gegentreffer; also nur noch vier von 24 Equipen haben eine reine Weste. Dass an diesem Spieltag gleich alle drei Matches 0:0 endeten, dürfte an sämtlichen Länderspiel-Endrunden ein Novum darstellen.

Auch auf Clubebene zählt der 35-Millionen-Goalie (er ist damit in der Top-Ten der wertvollsten Spieler und mit Abstand der wertvollste Torhüter des diesjährigen Afrika-Cup) gehört André Onana zu den absoluten Überfliegern: Als Schlussmann von Ajax Amsterdam ist der 23-Torwart heuer zweiter in der niederländischen Meisterschaft geworden und in der Champions League bis ins Halbfinale vorgestossen, nachdem zunächst Real Madrid und später Juventus Turin aus dem Wettbewerb geworfen wurde. Er ist nicht nur ein grosses Versprechen für die Zukunft, sondern auch für das gegenwärtig laufende Turnier.

André Onana (Bild: Wikipedia/Femke Kruize).

Bongani Zungu trifft als erster für Südafrika

Bongani Zungu schiesst Südafrika zum 1:0-Sieg über Nachbar Namibia. Er ist damit der erste, der für eines der beiden südafrikanischen Teams der Gruppe D trifft. Dank seinem Tor in der 68. Minute wurde zudem sichergestellt, dass auch im 21. (von total 52) Spielen am Afrika Cup mindestens ein Treffer fällt, es war zugleich das neunte 1:0 der laufenden Endrunde.

Die beiden südafrikanischen Mannschaften der Gruppe hatten ihre beiden ersten Duelle jeweils mit 0:1 verloren: Namibia durch ein spätes Eigentor von Itamunua Keimunie in der 89. Minute gegen Marokko und Südafrika durch ein Gegentor in der 64. Minute durch Jonathan Kodjia gegen die Elfenbeinküste.

Das Tor von Bongani Zungu ist jedoch nicht das erste Tor einer Mannschaft aus der Region: Schon am 26. Juni traf Khama Billiat für Simbabwe zum 1:1-Schlussstand gegen Uganda, nachdem das Startspiel 0:1 gegen Ägypten verloren ging.

Der aktuelle Marktwert von Bongani Zungu wird auf 2,5 Millionen Euro von transfermarkt.de geschätzt. Bei seinem aktuellen Verein SC Amiens verfügt er noch über einen Vertrag bis 2021.

Südafrika in einem Länderspiel (Bild: Wikipedia/Celso Flores).

Michael Olunga bringt Senegal in Bedrängnis

Doppeltorschütze Michael Olunga bringt Senegal in Bedrängnis. Zweimal hatte Tansania gegen Kenia geführt. Bereits in der sechsten Minute mit 1:0, dann folgte der Ausgleich für Kenia durch Michael Olunga. Doch schon eine Minute später führte Tansania erneut. Im Laufe der zweiten Halbzeit gelang Kenia schliesslich der Ausgleich durch Johanna Omolo (62. Minute) und in der 80. Minute gelang Olungo mit seinem zweiten Treffer das Tor zum 3:2-Sieg für Kenia.

Dadurch gerät Senegal in Bedrängnis, da Kenia nun Punktegleich mit den Westafrikanern ist. Zwar haben dadurch beide Mannschaften mindestens den dritten Rang gesichert, doch nur vier der sechs Gruppendritten erreichen die Achtelfinals. Am 1. Juli kommt es nun zum packenden Direktduell zwischen Kenia und Senegal, der Mannschaft, welcher der höchste Kaderwert aller Turnierteilnehmer zugeschrieben wird.

Und Michael Olunga ist neben Mickael Pote und Emmanuel Okwi nun der dritte Fussballer, dem bislang insgesamt zwei Turniertore gelungen sind. Ihm wird ein Marktwert von 500’000 Euro zugeschrieben. Gegenwärtig spielt er in Japan, bei Kashiwa Reysol. Der 25-Jährige Mittelstürmer erzielte bislang in 20 Länderspielen 10 Tore.

Michael Olunga, Kenia (Bild: Wikipedia/EL TET).

Mickael Pote und Emmanuel Okwi trumpfen auf

Am Afrika-Cup liegen nach 15 Spielen mit Mickael Pote (Benin) und Emmanuel Okwi (Uganda) zwei Spieler an der Spitze der Torjäger-Wertung, die nicht zu den ganz grossen Stars gehören. Sie sind die bislang einzigen, denen je ein Tor gelungen ist; dies nach je einem Spiel.

Mickael Pote, der in der Türkei bei Adana Demirspor antritt, wird ein Marktwert von rund 600’000 Euro beigemessen, Emmanuel Okwi, der in Tansania beim Simba SC antritt, wird mit 100’000 Euro beziffert.

Auch etliche der ganz grossen Namen trugen sich nach ein bis zwei Spielen bereits in die Skorerliste ein, darunter Mohamed Salah, der wertvollste Spieler des Turniers (150 Millionen Euro), Riyad Mahrez, oder Keita Balde.

Noch auf einen Torerfolg wartet unter anderem Sadio Mané, der zweitwertvollste Spieler des Turniers (120 Millionen Euro). Seine Mannschaft Senegal stellt zwar die wertvollste Mannschaft der laufenden Endrunde, musste aber als Verlierer gegen Algerien vom Feld, womit die Qualifikation fürs Achtelfinale vertagt ist. Senegal wartet nach wie vor auf den ersten Afrika-Cup-Titel.

Mickael Pote, Benin (Bild: Wikipedia/Екатерина Лаут).

Afrika-Cup-Favoriten solide: Ägypten und Nigeria schon für Achtelfinale qualifiziert

Ägypten und Nigeria sind vorzeitig für die Achtelfinals qualifiziert und auch die weiteren Favoriten zeigen solide Leistungen.

Gastgeber Ägypten reihte an den 1:0-Erfolg über das Team aus Simbabwe nun am zweiten Spieltag einen 2:0-Erfolg über DR Kongo, das zweite Tor lieferte Mohamed Salah, der Liverpool-Stürmer ist der Fussballer, dem der höchste Marktwert des Turniers (150 Millionen Euro) beigemessen wird. Damit haben die Pharaonen das Achtelfinal-Ticket gelöst, in der Direktbegegnung vom Sonntag mit Uganda geht es «nur» noch um den Gruppensieg. Mit je einem 1:0-Triumph über Burundi und Madagaskar steht auch Nigeria bereits als Achtelfinal-Teilnehmer fest.

Auch weitere Favoriten gaben sich zum Start keine Blösse: Senegal (der Teilnehmer mit dem wertvollsten Kader aber noch ohne Titel am Afrika Cup) und Algerien gewannen ihre Startduelle jeweils mit 2:0: Senegal triumphierte mit diesem Ergebnis über Tansania und Algerien über Kenia.

Ebenso reihten sich die Elfenbeinküste (1:0 über Südafrika), Marokko (1:0 über Namibia) und Kamerun (2:0 über Guinea-Bissau) unter die Sieger ein.

Letztlich «stolperten» nur Tunesien aus dem Lostopf 1 beim 1:1-Unentschieden gegen Angola aus dem vierten Lostopf sowie Ghana beim 2:2 gegen Benin – eine echte Pleite eines Turnier-Favoriten ist bislang ausgeblieben. Einzig die DR Kongo, eine der Top-Mannschaften aus dem zweiten Lostopf, könnte sich – ohne zu den grossen Favoriten zu gehören – frühzeitig aus dem Turnier verabschieden, dies nach den beiden Niederlagen gegen Ägypten und Uganda.

Daniel Gerber

Senegalesische Fans (Wikipedia/kyselak).

Tapfere Debütanten

Burundi, Madagaskar und Mauretanien treten erstmals bei einer Endrunde des Afrika Cups an. Die drei Neulinge zeigen sich als standhafte Equipen. Während Burundi aus dem vierten Lostopf an letzter Stelle liegend bei der Gruppenauslosung eingereiht war (Weltrang 136 und damit der hinterste Rang aller Teilnehmer), fanden sich Mauretanien (103) und Madagaskar (103) im dritten Lostopf.

Gut gestartet

Dieser Umstand ermöglichte es, dass zwei der Erstteilnehmer aufeinandertreffen (das Direktduell erfolgt am 27. Juni in Alexandria), dies in der Gruppe B.  Beide Mannschaften lieferten zum Start solide Leistungen: Burundi verlor nur mit 0:1 gegen den mehrfachen Afrika-Cup-Sieger Nigeria. Und Madagaskar rang Guinea ein 2:2-Unentschieden ab. Einzig Mauretanien kassierte eine deutliche Niederlage zum Turnierauftakt (1:4 gegen Mali).

Madagaskar Fussball Nationalteam.